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Vögel

Taubennest entfernen Kosten: Was kostet es ein Taubennest entfernen zu lassen?

Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 02. Oktober 2025
Lesedauer: 20 Minuten
© RomanNerud / istockphoto.com

„Ratten der Lüfte“, diese abwertende Bezeichnung hat sich für Stadttauben hartnäckig etabliert, wird den Tieren jedoch kaum gerecht. Denn Tauben sind weder unhygienischer als andere Vögel, noch verbreiten sie irgendwelche Krankheiten. Dennoch können sie an Gebäuden erhebliche Schäden verursachen, wenn sie sich dort dauerhaft niederlassen. Der aggressive Kot greift Fassaden an, verstopft Regenrinnen und kann bei massivem Befall tatsächlich zum Problem werden. Für Eigentümer und Hausverwaltungen stellt sich dann die Frage: Was kostet eine professionelle Taubenabwehr und lohnt sich die Investition? Die Antwort ist komplex, denn die Preisspanne reicht von 200 Euro für einfache Maßnahmen bis zu 5.000 Euro und mehr für umfassende Systeme. 

Alles auf einen Blick:

  • Tauben genießen oft zu Unrecht einen schlechten Ruf, denn sie sind kluge und anpassungsfähige Vögel. Problematisch ist aber vor allem ihr Kot, der Gebäude verschmutzen und mit der Zeit erhebliche Schäden verursachen kann.
  • Nicht jedes Nest weist gleich auf eine Taubenplage hin. Bleiben Sie ruhig und handeln Sie besonnen, dann werden die Tauben schnell umziehen. 
  • Beseitigen Sie mögliche Futterquellen, denn Essensreste oder Vogelfutter ziehen Tauben stark an und begünstigen eine dauerhafte Ansiedlung.
  • Als bauliche Vorbeugung haben sich stabile Netze, schräge Flächen oder reflektierende und bewegliche Elemente bewährt, die den Tieren den Landeplatz unattraktiv machen.
  • Auch professionelle Schädlingsbekämpfer müssen sich strikt an die Vorgaben des Tierschutz- und Naturschutzrechts halten. Werden Nester mit Eiern oder Küken entfernt, drohen hohe Bußgelder und zwar nicht nur für die Firma, sondern auch für den Auftraggeber.

Taubennest entfernen: Übersicht über die Kosten im Privatbereich

Aufgabe Kosten (ungefähr) Hinweise
einzelnes Taubennest entfernen 100 bis 300 Euro Grundreinigung, Desinfektion inkl.
Balkon umfassend reinigen 300 bis 500 Euro mit Taubenabwehrmaßnahmen, Netzen, Spikes
Taubenkot entsorgen ab 150 Euro inkl. fachgerechter Entsorgung
Anfahrtspauschale oft inklusive/Festpreis bei lokalen Anbietern

Woher kommen Stadttauben? 

Stadttauben, wie wir sie heute in Bahnhöfen und Fußgängerzonen sehen, sind keine Wildvögel, sondern Nachkommen von domestizierten Haustauben. Ihre Vorfahren, die Felsentauben, lebten ursprünglich in Höhlen und an zerklüfteten Küstenfelsen. Über Jahrtausende hinweg hielt und züchtete der Mensch Tauben, als Fleisch- und Eierlieferant, aber auch als zuverlässigen Boten. Mit dem Rückgang der Taubenhaltung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden viele Tiere ausgesetzt oder sich selbst überlassen. Auf diese Weise entstanden die heutigen Stadttaubenpopulationen. Dass Tauben in Städten oft als „Problem“ wahrgenommen werden, ist somit kein natürliches Phänomen, sondern das direkte Resultat menschlichen Handelns. Wir haben die Tiere gezüchtet, aus ihrem ursprünglichen Lebensraum herausgelöst und dann in den urbanen Raum gedrängt. Deshalb tragen wir auch Verantwortung dafür, wie wir mit ihnen umgehen.

Einige Städte und Gemeinden haben gute Lösungen gefunden, wie zum Beispiel das Augsburger Stadttaubenkonzept, bei dem über die Stadt verteilt mehrere Taubentürme und Taubenschläge aufgestellt wurden, in denen sie nisten können. [1] Hier werden zum einen die Eier zum Teil durch Attrappen ersetzt, um die Population im Griff zu behalten und zum anderen wird der Taubenkot auf diese Weise gebunden, immerhin 5 Tonnen im Jahr. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich dadurch, dass die Tauben in Augsburg artgerechtes Futter erhalten, ihr Kot reguliert hat und es nicht mehr zum klassichen, durch Essensreste hervorgerufenen Durchfall kommt. 

Schon gewusst?
Studien belegen, dass Tauben über erstaunliche geistige Fähigkeiten verfügen und sogar multitaskingfähig sind. Sie erkennen einzelne Menschen wieder und können sich bis zu hundert verschiedene Bilder merken. In Versuchen waren die Vögel sogar in der Lage, Gemälde verschiedener Künstler auseinanderzuhalten und auf Röntgenaufnahmen Anzeichen von Brustkrebs zu identifizieren. Besonders beeindruckend ist, dass Tauben den Spiegeltest bestehen, bei dem Tiere anhand ihres Spiegelbilds einen farbigen Punkt am eigenen Körper wahrnehmen und entfernen. Das ist ein Hinweis darauf, dass sie ein Bewusstsein für sich selbst besitzen.

Tauben sind sehr treu und brüten bis zu 8 Mal im Jahr. Pro Gelege werden normalerweise nur 2 Eier gelegt, die etwa 18 Tage bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken doppelt so lang im Nest, nach 2 Monaten ist der Spuk also wieder vorbei. Übrigens: Tauben sind die einzige Vogelart, die ihre Jungen mit sogenannter Kropfmilch füttert. Diese wird im Kropf der Elterntiere gebildet und ist sogar eiweiß- und mineralstoffreicher als Kuhmilch. Dadurch wachsen die Küken schnell heran und entwickeln sich kräftig. Um an die Nahrung zu gelangen, stecken sie ihren Schnabel direkt in den Kropf der Eltern.

Sind Tauben gesundheitsgefährdend? 

An der Behauptung, Stadttauben seien gefährliche Krankheitsüberträger, ist nichts dran. Wissenschaftliche Studien zeigen klar, dass die Ansteckungsgefahr durch Tauben nicht höher ist als bei Wildtauben oder anderen Haustieren wie Hunden oder Katzen. Krankheiten, die Tauben betreffen, sind fast ausschließlich für andere Tauben relevant und für gesunde Menschen vollkommen unbedenklich. Die Angst vor „Seuchenvögeln“ ist daher kein Fakt, sondern ein hartnäckiges Vorurteil. [2]

Geht von einem Taubennest eine Gefahr aus? 

Eine Gefahr im klassischen Sinn ist von einem Taubennest nicht zu erwarten. Ob das Taubennest allerdings problematisch werden kann, das hängt vom Standort ab. Ein einzelnes Nest ist in der Regel kein Problem, allerdings muss man damit rechnen, dass es wiederbesiedelt wird. Und die damit verbundenen Begleiterscheinungen können gerade für Hausbesitzer durchaus schwierig werden. Der Kot der Tiere  ist „sauer“ und greift Baumaterialien wie Putz, Farbe, Metall und sogar Stein an. Fassaden werden verfärbt und porös, Regenrinnen verstopfen, und die Bausubstanz kann langfristig geschädigt werden. Neben den materiellen Schäden spielt auch die Hygiene eine Rolle, wobei hier oft übertrieben wird. Tauben sind nicht die „fliegenden Krankheitsüberträger“, als die sie häufig dargestellt werden. Sie sind nicht unhygienischer als andere Vögel. Allerdings gilt wie bei allen tierischen Hinterlassenschaften, dass im getrockneten Kot Pilzsporen und Bakterien enthalten sein können, die bei intensivem Kontakt oder beim Aufwirbeln gesundheitliche Probleme verursachen können. Tauben sind soziale Vögel und orientieren sich an ihren Artgenossen. Hat sich ein Paar erfolgreich angesiedelt, folgen oft weitere. Besonders bei massiven Ansammlungen in geschlossenen Räumen oder auf Dachböden, wo sich über längere Zeit große Mengen ansammeln, besteht ein gewisses Risiko. Dies ist jedoch kein taubenspezifisches Problem, sondern betrifft grundsätzlich alle Vogel- und Tierkotansammlungen.



Wie sieht ein typisches Taubennest aus? 

Ein Taubennest wirkt auf den ersten Blick erstaunlich einfach. Es wirkt fast so, als hätten die Vögel nur halbherzig einige Zweige zusammengelegt. Tatsächlich handelt es sich um eine sehr einfache, flache Konstruktion aus locker arrangierten Ästchen, Halmen und dünnen Zweigen. Mit einem Durchmesser von meist 20 bis 30 Zentimetern ist das Nest oft so spärlich gebaut, dass man von unten durch die Zwischenräume hindurch die Eier schimmern sehen kann. Anders als bei vielen anderen Vogelarten fehlt eine üppige Polsterung mit Federn oder weichem Material nahezu vollständig. In städtischen Umgebungen greifen Tauben auch zu dem, was sie finden, auch Drahtstücke, Plastikteile oder andere Fundstücke werden kurzerhand ins Nest integriert.

Taubennest mit zwei Eiern
Taubennester sind aus nur wenigen Bestandteilen gebaut, doch was wie Faulheit aussieht, ist in Wahrheit eine raffinierte Überlebensstrategie. © kendoNice / istockphoto.com

Die scheinbar nachlässige Bauweise hat durchaus System und folgt einer bewährten Überlebensstrategie. Da unsere Stadttauben von Felsentauben abstammen, die ursprünglich auf Felssimsen und in Höhlen brüteten, bauen sie noch heute wie ihre Vorfahren. Ihr Nachwuchs entwickelt sich sehr schnell und das Nest muss nur etwa 4 Wochen halten. Die lockere Konstruktion bringt zudem praktische Vorteile mit sich. Sie irritiert Fressfeinde, verteilt das Gewicht besser und verhindert, dass Äste oder Zweige durchbrechen. Die durchlässige Struktur sorgt außerdem für eine bessere Luftzirkulation, wodurch Überhitzung vermieden wird, Feuchtigkeit schneller abtrocknen kann und Parasiten schlechtere Lebensbedingungen vorfinden. Gerade bei Stadtbruten auf aufgeheizten Betonoberflächen ist diese Belüftung von Vorteil. 

Wo finde ich ein Taubennest? 

Bei der Standortwahl zeigen sich Tauben pragmatisch und bevorzugen wie ihre Vorfahren geschützte Nischen an Gebäuden. Typische Nistplätze sind: 

  • Dachvorsprünge
  • Balkone
  • Regenrinnen 
  • Simse
  • Fassadenverkleidungen
  • Klimaanlagen oder
  • andere künstliche Vorsprünge

In natürlicherer Umgebung bauen sie ihre Nester in Bäumen auf waagerechten Astgabeln. Eine Besonderheit ist, dass Tauben ihre Nester über mehrere Brutzyklen wiederverwenden und dabei mit neuem Material aufstocken. Mit der Zeit kann das ursprünglich sehr dünne Nest dadurch fester und voluminöser werden. Manche Taubenpaare verzichten sogar ganz auf einen nennenswerten Nestbau und legen ihre Eier direkt auf einen geschützten, flachen Untergrund.

Wann ist der beste Zeitpunkt um ein Taubennest zu entfernen?

Da Tauben mehrmals im Jahr brüten und zwar bevorzugt da, wo die Aufzucht bereits einmal erfolgreich gelungen ist, ist es das Beste, bei den ersten Anzeichen zu reagieren und zwar dann, wenn Sie bemerken, dass ein Taubenpärchen beginnt, ein Nest zu bauen. Denn nur, solange keine Eier im Nest liegen, ist es erlaubt, den beginnenden Nestbau zu unterbinden. Wenn Sie gut an die Stelle herankommen, dann genügt es oft schon, die Tiere immer wieder zu stören und das Nistmaterial zu entfernen. 

Hier können Taubennester Probleme verursachen

  • Regenrinnen und Abflüsse: Nestmaterial und Kot verstopfen die Entwässerung, was zu Wasserschäden am Gebäude führen kann.
  • Lüftungsschächte und Klimaanlagen: Hier besteht die Gefahr, dass Kot und Parasiten in Innenräume gelangen.
  • Dachböden und ungesicherte Gebäudeteile: Dauerhafte Besiedlung führt zu massiven Kotverschmutzungen und möglicher Bausubstanzschädigung.
  • gewerbliche Bereiche: Bei Restaurants, Lebensmittelgeschäften oder medizinischen Einrichtungen gelten strenge Hygienevorschriften, die eine Taubenbesiedlung ausschließen.
  • denkmalgeschützte Fassaden: Die aggressive Säure im Taubenkot kann historische Bausubstanz irreparabel beschädigen.

Auch, wenn Tauben keine Schädlinge sind, ein Taubennest auf dem Balkon kann trotzdem schnell unangenehm werden. Der Kot der Tiere verschmutzt den Boden, genau wie Federn und Futterreste. Außerdem siedeln sich im Nest häufig Parasiten wie Milben oder Flöhe an, die auch auf den Menschen übergehen können. Da Tauben oft zu einem einmal gewählten Brutplatz zurückkehren, besteht zudem die Gefahr, dass das Problem immer wieder auftritt. Handeln Sie also früh genug, denn hat das Taubenpärchen einmal begonnen zu brüten, ist das Eingreifen verboten.

So entfernen Sie Taubenkot 

Wenn Sie auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse Taubenkot entdecken, sollten sie ihn möglichst schnell entfernen und zwar bevor er eintrocknet. Ziehen Sie sich dazu am besten Gummihandschuhe an und wenn Sie empfindlich sind, zum Beispiel als Allergiker, dann ist auch eine Feinstaubmaske nützlich. Gießen Sie dann heißes Wasser über die betroffenen Stellen und lösen Sie bereits entstandene Verkrustungen mit einem Spatel. Danach noch einmal die Stelle mit heißem Wasser übergießen. Um wirklich alle Keime abzutöten, arbeiten Sie im nächsten Reinigungsgang mit Essig, den Sie wiederum mit heißem Wasser abspülen. 

Welche rechtlichen Vorgaben gelten beim Entfernen von Taubennestern?

In Deutschland stehen alle Taubenarten unter dem Schutz des Tierschutzgesetzes. Für wildlebende Taubenarten wie die Ringeltauben, die Hohltauben oder die Türkentauben gilt darüber hinaus das Bundesnaturschutzgesetz, das klar untersagt, Nester, Eier oder Jungvögel zu entfernen oder die Tiere während der Brut zu stören. Auch bei Straßentauben greifen ähnliche Regelungen. Sobald ein Nest mit Eiern oder Küken belegt ist, darf es nicht mehr entfernt werden. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen, das, je nach Bundesland und Schwere des Eingriffs, bis zu 50.000 Euro betragen kann. Erst wenn die Jungtiere ausgeflogen sind, ist es erlaubt, das leere Nest zu beseitigen. Diese rechtliche Lage macht ein frühzeitiges Handeln sinnvoll, idealerweise bevor die Brut begonnen hat. Bis zu diesem Zeitpunkt ist eine sogenannte tierschutzgerechte Bestandskontrolle möglich, indem echte Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden. Nach einigen Wochen stellen die Tauben von selbst fest, dass aus den Eiern nichts schlüpft. Sie verlassen das Nest schließlich und beginnen woanders einen neuen Brutversuch.



Was kostet das Entfernen eines Taubennestes? 

Das professionelle Entfernenlassen eines Taubennests kostet in den meisten Fällen zwischen 100 und 300 Euro pro Einsatz, abhängig von

  • Standort,
  • Zugänglichkeit,
  • Umfang der Verschmutzung und
  • Anbieter.

Bei komplexen oder großflächigen Problemen ist es ratsam, einen erfahrenen Fachbetrieb zu konsultieren, um ein maßgeschneidertes und langfristig wirksames Konzept gegen die Straßentauben zu erhalten.

Welche Faktoren können den Preis in die Höhe treiben?

  • gesetzliche Vorgaben und Genehmigungen: Wegen des strengen Tier- und Artenschutzes in Deutschland (Tierschutzgesetz, Bundesnaturschutzgesetz) dürfen Taubennester nur unter bestimmten Bedingungen entfernt werden, vor allem wenn keine Jungtiere oder Eier vorhanden sind. Das erfordert oft eine fachkundige Begutachtung und Herstellung von Nachweisen, was Kosten verursacht.
  • regionale Preisunterschiede: In Großstädten sind die Anfahrtskosten sowie die Stundenlöhne oft höher, dadurch steigen auch die Gesamtkosten.
  • Schwierigkeit der Entfernung: Nester auf schwer zugänglichen Stellen wie Dächern, Photovoltaikanlagen oder Dachböden erfordern spezielle Ausrüstung, Gerüste oder Hebebühnen. Solche aufwändigen Arbeiten erhöhen die Kosten stark.
  • Zusatzleistungen: Neben der reinen Nestentfernung sind oft Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen, da Taubenkot Gebäudeschäden verursacht. Dazu kommen Maßnahmen zur dauerhaften Taubenabwehr.

Welche Maßnahmen gibt es und was kosten sie? 

Maßnahme Beschreibung ungefähre Kosten
Taubenspikes Edelstahl- oder Kunststoff-Spitzen, die das Landen auf Dachrändern oder Geländern verhindern sollen werden angeklebt oder auf Leisten montiert dürfen keine geschärften Spitzen haben müssen so montiert sein, dass sich Vögel nicht darin verfangen können von dieser Maßnahme ist abzuraten, da nicht nur die Tauben, sondern auch Singvögel oder Eichhörnchen sich daran tödlich verletzen können 5 bis 10 Euro pro Meter (Spikes), ca. 5 Euro pro Halterung
Taubennetze große Netze für Balkone, Dachüberstände oder Nischen, die den Zugang komplett verhindern sehr effektiv und dauerhaft, wenn das Netz stabil ist wird die Anbringung mangelhaft ausgeführt und das Netz nicht regelmäßig kontrolliert, dann können sich die Tiere verheddern und qualvoll sterben ca. 1 Euro pro Quadratmeter plus Montage Netze aus Edelstahl kosten pro Quadratmeter 10 Euro und mehr
Taubendraht/Spanndrahtsysteme dünner Kunststoffdraht spannt Flächen, auf denen Tauben keinen Halt finden gut geeignet für Fensterbänke oder Gesimse Vorsicht: Draht aus Metall kann die Tiere beim Landeversuch verletzen ab 5 Euro pro Meter plus Montage
akustische Abwehrsysteme Ultraschallgeräte oder Lautsprecher mit Vogelrufen, um Tauben zu vertreiben sehr unauffällig keine Verletzungsgefahr 35 bis 60 Euro pro Gerät
optische Abwehrsysteme Greifvogelattrappen oder bewegliche Vogelscheuchen (Drachen), die Tauben abschrecken variable Kosten, ab circa 40 für Attrappen
elektronische Systeme arbeiten nach dem Weidezaunprinzip unangenehm, aber eine nicht gefährliche Bekämpfung je nach System bis zu mehreren hundert Euro
spezielle Abwehr für Photovoltaikanlagen spezielle Systeme extra für Solarmodule auf dem Dach oder auf Freiflächen müssen stabil befestigt werden ca. 7 Euro pro laufendem Meter

Taubenabwehr: Wann ist ein professioneller Schädlingsbekämpfer notwendig? 

  • große Kolonien: wenn sich sehr viele Stadttauben dauerhaft an einem Gebäude oder Gelände niederlassen und es ohne Fachkenntnis nicht möglich ist, die Situation tierschutzgerecht zu regeln
  • Gesundheitsgefahr: bei massiven Verschmutzungen durch Taubenkot oder wenn sensible Bereiche betroffen sind (z. B. Gastronomie, Lebensmittelbetriebe, Kliniken)
  • Schäden an Gebäuden: wenn Dachrinnen, Fassaden oder Balkone stark beschädigt oder verschmutzt werden und einfache Reinigungsmaßnahmen nicht mehr ausreichen
  • Eiertausch in großem Umfang: der fachgerechte Austausch von Eiern gegen Attrappen sollte von geschultem Personal durchgeführt werden, damit er wirklich tierschutzkonform abläuft
  • Rechtssicherheit: Schädlingsbekämpfer mit Erfahrung im Taubenmanagement kennen die gesetzlichen Vorgaben und stellen sicher, dass keine Verstöße gegen das Tierschutz- oder Naturschutzgesetz entstehen

Für einzelne Nester oder vereinzelte Brutversuche reicht es meist, wenn Eigentümer oder Verwaltungen rechtzeitig handeln. Bei wiederkehrenden oder massiven Problemen empfiehlt sich jedoch professionelle Unterstützung. 

Bitte beachten Sie:
Abwehrsysteme sind verboten und tierschutzwidrig, wenn sie den Tauben Schmerzen oder Schäden zufügen. [3] Dazu gehören Spikes mit geschärften Spitzen oder Klebepasten, die das Gefieder und die Krallen verkleben. Die Tiere können dann sogar qualvoll sterben. Ein seriöser Schädlingsbekämpfer hat solche Angebote, die im Übrigen sehr hohe Bußgelder nach sich ziehen können, nicht im Programm.

Was muss ich bei der Beauftragung eines Kammerjägers zur Taubenabwehr beachten? 

Verstößt ein Schädlingsbekämpfer bei der Taubenabwehr gegen das Tierschutz- oder Naturschutzgesetz, trägt er grundsätzlich die Verantwortung für sein Handeln. Da er die Maßnahme unmittelbar durchführt, drohen ihm hohe Bußgelder oder in schwerwiegenden Fällen sogar strafrechtliche Konsequenzen. Dennoch kann auch der Auftraggeber nicht automatisch jede Verantwortung von sich weisen. Wer eine Firma mit der Beseitigung von Tauben oder Nestern beauftragt, gilt als Initiator der Maßnahme und kann in die Haftung genommen werden, wenn er Verstöße bewusst in Kauf nimmt oder die Vorgehensweise sogar anordnet. Selbst wenn er keine direkten Anweisungen gibt, besteht ein Risiko, wenn er seine Sorgfaltspflicht verletzt und eine ungeeignete oder unseriöse Firma auswählt. Um dieses Risiko zu vermeiden, ist es entscheidend, von Beginn an auf eine tierschutzkonforme Durchführung zu achten. Seriöse Firmen arbeiten transparent, erklären ihre Methoden und setzen ausschließlich legale Abwehrmaßnahmen im Rahmen der europäischen Vogelschutzrichtlinien ein. Auftraggeber sollten sich die Rechtmäßigkeit der Arbeiten schriftlich bestätigen lassen. Auf diese Weise können sie nachweisen, dass sie ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen sind und nicht für Verstöße verantwortlich gemacht werden können.



Mieter oder Vermieter: Wer trägt die Kosten für die Taubennest-Entfernung? 

Müssen Taubennester entfernt werden, trägt die Kosten im Normalfall der Vermieter. Er ist verpflichtet, das Gebäude in einem ordnungsgemäßen Zustand zu halten und dafür zu sorgen, dass die Wohnung ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Nur wenn nachweislich der Mieter die Tiere angelockt hat, beispielsweise durch Füttern oder durch offen gelagerte Essensreste, kann er an den Kosten für die Bekämpfung der Folgen beteiligt werden. Das allerdings muss der Vermieter erst einmal beweisen. Wiederkehrende Maßnahmen zur Taubenabwehr, beispielsweise die Reinigung von Dachrinnen oder Fassaden, dürfen außerdem nur dann über die Betriebskosten abgerechnet werden, wenn dies ausdrücklich im Mietvertrag festgelegt ist. Allerdings kann der Vermieter die Kosten für die professionelle Entfernung eines Taubennestes beziehungsweise Sicherheitsmaßnahme als haushaltsnahe Dienstleistung bei der Steuer absetzen. 

So beugen Sie einem Taubenbefall vor

Sauberkeit als Basis: Offene Lebensmittelreste sind für Tauben ein sicherer Anziehungspunkt. Brotkrümel oder Kuchenreste locken sie direkt an. Und nicht nur Tauben, auch Ratten im Garten [LINK] oder Mäuse auf dem Balkon freuen sich über ein solches „Buffet“. Wer seinen Außenbereich regelmäßig reinigt und keine Abfälle offen stehen lässt, reduziert das Risiko deutlich.

Bewegung und Klang: Tauben reagieren empfindlich auf unvorhersehbare Bewegungen. Windräder, Flatterbänder oder Windspiele wirken gut als Taubenschreck. Auch Glöckchen können abschreckend sein, allerdings könnten die Geräusche auch für die Nachbarn lästig sein. 

Lichtreflexe einsetzen: Spiegelnde Flächen wie aufgehängte CDs, DVDs oder Alufolienstreifen erzeugen im Sonnenlicht Reflexe, die Tauben irritieren. Am wirkungsvollsten sind sie, wenn sie sich drehen und bewegen. Allerdings kann es vorkommen, dass Nachbarn die Lichtblitze als störend empfinden.

Attrappen verwenden: Kunststoffraben, zum Beispiel auf dem Fenstersims, sollen Feinde nachahmen. Besonders effektiv wirken sie, wenn sie frei aufgehängt sind und sich im Wind bewegen, da die klugen Tiere statische Figuren schnell als harmlos erkennen.

Netze anbringen: Engmaschige Vogelnetze sind eine sehr zuverlässige Methode, um Tauben dauerhaft fernzuhalten. Sie verhindern nicht nur, dass die Vögel landen, sondern schützen gleichzeitig auch Haustiere vor möglichen Stürzen vom Balkon.

Flächen unattraktiv machen: Auf schrägen oder glatten Oberflächen finden Tauben keinen Halt. Wer Fensterbänke oder Dachvorsprünge mit schräg montierten Kunststoff- oder Metallplatten versieht, sorgt dafür, dass Tauben dort nicht mehr landen können.

Haustiere nutzen: Katzen und Hunde wirken von Natur aus abschreckend auf Tauben. Wenn die Möglichkeit besteht, ihnen kontrollierten Auslauf auf Balkon oder Terrasse zu gewähren, bleiben die Vögel meist fern.

Balkon mit Stauden und Krautgewächsen bepflanzen: Fuchsien, Petunien, Arnika, Herbstzeitlose und Lavendel sind sehr gut geeignet, um Stadt- und Wildtauben fernzuhalten.



Fazit

Die Gesamtkosten für Maßnahmen zur Taubenabwehr setzen sich aus den Materialpreisen und den meist deutlich höheren Montagekosten zusammen. Je schwieriger die betroffenen Flächen erreichbar sind und je größer die Höhe, desto stärker steigen die Ausgaben und desto eher wird der Einsatz spezialisierter Fachfirmen notwendig. Vor der Installation fallen, wenn Sie das nicht selbst übernehmen möchten oder können, außerdem Kosten für die gründliche Reinigung und die Beseitigung des Taubenkots an. Bei der Wahl des Systems sollte nicht allein der Preis im Vordergrund stehen. Wichtiger sind die langfristige Wirksamkeit und der Schutz der Tiere. Empfehlenswert sind langlebige Lösungen aus robusten Materialien wie Edelstahl, die zuverlässig wirken und zugleich keine Gefahr für die Tauben darstellen. An repräsentativen Gebäuden spielt zusätzlich die optische Wirkung eine Rolle, bei Solaranlagen dagegen mögliche Auswirkungen auf die Herstellergarantie. Eine sorgfältige Planung durch Fachpersonal erweist sich daher oft als wirtschaftlichste Vorgehensweise, weil sie spätere Nachbesserungen verhindert und gleichzeitig eine Gewöhnung der Tauben vermeidet.

Taubennest entfernen Kosten: Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es, bis ein Taubennest fertig ist? 

Ein Taubennest ist in 1 bis 3 Tagen bezugsfertig. Das Männchen sammelt dabei das Material und das Weibchen steckt es lose zusammen. Da die Nester bewusst nicht sehr kunstvoll sind, müssen Sie schnell handeln, wenn Sie die Tiere noch vor der Eiablage vertreiben möchten.

Was tun, wenn Tauben an unzugänglichen Stellen wie in Zwischendecken nisten? 

Wenn Tauben in der Zwischendecke eines Hauses nisten, ist das eine schwierige und oft langwierige Problematik, da die Vögel hier kaum zu fassen sind und sich die Nester ausbreiten können. Eine fachgerechte Bestandsaufnahme und Begutachtung sind daher unbedingt notwendig. Der Spezialist lokalisiert mithilfe von Kameras und Wärmebildtechnik die Nester und bewertet den Befall, um das Ausmaß festzustellen und Gegenmaßnahmen zu planen. 

Wie oft muss ein Kammerjäger bei starkem Befall kommen?

Die Anzahl der Besuche ist stark einzelfallabhängig und orientiert sich an der Befallsermittlung und dem Erfolg der Maßnahmen. Ein professioneller Kammerjäger wird immer eine passgenaue Strategie mit der geeigneten Besuchsfrequenz empfehlen, um die Tauben zuverlässig und dauerhaft zu vertreiben.

Quellen

[1] „Stadt Augsburg“. Augsburg.de, www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/umweltstadt-augsburg/stadttaubenkonzept. Zugegriffen 29. September 2025.

[2] „Stadttauben“. Deutscher Tierschutzbund, www.tierschutzbund.de/tiere-themen/wildtiere/stadttauben/. Zugegriffen 29. September 2025.

[3] „Taubenabwehr: Tauben sterben durch Spikes, Netze & Co“. Peta.de, www.peta.de/themen/taubenabwehr/. Zugegriffen 29. September 2025.

Über unsere*n Autor*in
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.