Warum klopfen Spechte?
Das Klopfen eines Spechtes hat das Ziel, Splitter aus Baumrinde zu hacken und darunter lebende Insekten oder Larven freizulegen. Es ist also ein grundlegendes Verhalten der Tiere und eine erprobte Strategie bei der Nahrungssuche.

Es ist immer ein Vergnügen, echten Spechten in der Natur zu begegnen. Oft hört man ihr Rattern, lange bevor man die eigentlichen Vögel blickt. Sie sind energisch und – je nachdem, welche von den 200 Spechtarten Sie sehen – sehr bunt. Doch, wer das Klopfen der Spechte in der eigenen Hausfassade hört, spürt eher Frustration als Freude, denn Spechte in Deutschland sind recht schwer zu vertreiben. Aber nicht unmöglich. In diesem Sinne erläutern wir heute genau, wie Spechtabwehr funktioniert.
Welche Schäden verursachen Spechte am Haus?
Warum Spechte Fassaden so gerne mögen, ist schwer mit Gewissheit zu sagen. Da die Mehrheit der Meldungen im Spätsommer kommen, ist es wahrscheinlich, dass es Jungspechte sind, die ein eigenes Territorium suchen. Dies ist umso wahrscheinlicher, wenn Ihr Haus sich der Nähe vom Lebensraum der Buntspechte befindet. In jedem Fall scheinen die Vögel die Fassaden mit einem Baum zu verwechseln.
Normalerweise hacken Spechte ihre Löcher in faules Holz – das hat den Vorteil, dass die Spechte dort sowohl weiches Holz als auch viele Insekte finden. Sollten beide Verlockungen also bei Ihrer Fassade vorhanden sind, steigt die Verwechslungsgefahr. Laut dem Ring Deutscher Makler treten Schäden dementsprechend häufig an Fassadendämmungen aus Polystyrol auf.
Durch die Schäden am Putz dringt Feuchtigkeit in die Dämmschicht ein. Dies begünstigt wiederum Schimmelbildung und schwächt die Dämmung so, dass sie weniger effektiv ist. Wenn dieses Stadium erreicht wird, kann die gefrierende Nässe beim nächsten Frost den Fassadenputz weiter beschädigen. Wird dieser Kreislauf nicht rechtzeitig unterbrochen, sind schwere Gebäudeschäden die Folge.
Darf man Spechte vertreiben?
Es ist deswegen so heikel, Buntspechte vom Haus zu vertreiben, weil Spechte hierzulande geschützt sind. Nicht nur die Vögel, sondern auch ihre Nist- und Zufluchtsstätten an Gebäuden stehen unter dem Schutz des Bundnaturschutzgesetzes. Insofern ist das Töten, Verletzen, Fangen sowie die Vernichtung der Quartiere zu jeder Jahreszeit verboten. Unter Umständen wäre es möglich, einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung an die Höhere Naturschutzbehörde zu schicken. Aber in der Regel ist es beim Einzug der Vögel bereits zu spät, um sie zu vertreiben. Es empfiehlt sich also, die Spechtabwehr so zu planen, dass die Vögel überhaupt nicht Ihre Fassade zu ihrem zu Hause machen können.
Wie kann man Spechte vertreiben?
Besonders in der Brutzeit der Spechte kann man versuchen, die Spechte mittels Futterkasten wegzulocken. Dazu brauchen Sie ein wenig Rindertalg (das Lieblingsessen der Spechte), was in Tierläden problemlos gekauft werden kann. Hängen Sie danach den Futterkasten in die Nähe der Stelle, wo der Specht geklopft hat. Der Kasten soll hoch genug sein, dass die Spechte außerhalb der Reichweite anderer Tiere sind. Danach geht es darum, den Futterkasten alle paar Tage vom Haus weg zu bewegen.
Andere Alternativen zum Vertreiben von Spechten sind Folgende:
Natürliche Feinde des Spechtes
Andere Vögel können dabei helfen, Spechte von der Hauswand zu vertreiben: Mauersegler sind in dieser Hinsicht sehr beliebt denn Spechte versuchen von ihnen Abstand zu halten. Setzen Sie dazu Nisthilfen für die Mauersegler direkt in der Dämmung auf — diese Stelle gefällt ihnen besonders gut. Die Kosten dafür liegen zwischen 10 und 30 €. Infolgedessen ziehen auch Stare oder Fledermäuse oft ein. Sie schaffen Unruhe in der Nachbarschaft und vertreiben dabei ebenso Spechte.
Mitunter genügt es auch, Falken-, Eulen- oder Adlerfigur aufzustellen, um die Präsenz natürlicher Feinde zu simulieren und die Spechte fernzuhalten.
Specht mit Lärm und Flatterbändern vertreiben
Wie oben erwähnt, mögen Spechte Ruhe. Insofern sind sämtliche Störfaktoren hilfreich beim Vertreiben der Vögel. Flatterbänder und Ketten aus alten CDs, Windspiele aus Blech sowie andere glitzernde Objekte können erfolgreich Spechte vergrämen. Als Bonus ist diese Lösung relativ kostengünstig — je nachdem wie viele alte CDs (oder sogar Alufolie) Sie haben, können Sie spechtfrei für unter 10 € sein.
Bauliche Schutzmaßnahmen zur Spechtabwehr
Grundsätzlich lautet die goldene Regel der Vogelabwehr: Lassen Sie die Spechte keinen Halt an Ihrer Fassade finden. Sorgen Sie deshalb schon beim Bau oder während der Renovierung dafür, dass der Putz möglichst feinkörnig und glatt ist, denn selbst kleine Unebenheiten in der Oberfläche reichen, um heimische Spechte anzulocken. Anstatt Putz sind außerdem Fassadenverblendungen mit sogenannten Ziegelverblendungen oder sogar Wandbegrünungen zu empfehlen.
Wer eine extra Portion Fassadenversicherung braucht, könnte die Fassade mit einem Netz oder Draht bespannen. Ästhetisch sieht dies natürlich nicht aus, aber sicher ist es zweifellos. Diese Garantie kostet dementsprechend mehr als die Alternativen — je nach eigenem Qualitätsanspruch, müssten Sie ca. 100 € investieren. Dazu muss man das Netz sehr straff anspannen, um eine Situation zu vermeiden, bei der die Spechte sich am Netz verfangen. Das ist qualvoll für die Vögel, außerdem machen Sie sich gegebenenfalls strafbar.
Wann hilft ein Kammerjäger gegen Spechte?
Hackt ein Specht Ihre Dämmung, dann kann es sein, dass Sie mit einem Insektenbefall zu tun haben, typischerweise durch Bienen, Ameisen oder Termiten. Diese potenziellen Nahrungsquellen loszuwerden, ist demnach der erste Schritt der endgültigen Spechtabwehr. Im Extremfall kommt man hier am Kammerjäger nicht vorbei. Nutzen Sie gern unser Branchenverzeichnis, um Schädlingsbekämpfer in Ihrer Nähe zu finden, oder füllen Sie unverbindlich unser Anfrageformular aus.