Silberfischchen: Sie schimmern silbrig, nisten sich besonders gerne in feuchten Räumen ein und sind unerwünschte Untermieter in vielen Haushalten. Wir erklären Ihnen, welche Ursachen ein Befall hat und geben Ihnen Tipps, wie Sie sie mit Hausmitteln oder chemischen Mitteln schnell loswerden.
Alles auf einen Blick:
- Silberfischchen sind 1 bis 2 Zentimeter große, silbrig schimmernde Insekten
- Sie ernähren sich hauptsächlich von Nahrungsmitteln mit vielen Kohlenhydraten
- Sie fressen zudem auch Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Haare und Hautschuppen
- Feuchte, warme Räume bieten optimale Lebensbedingungen
- Ein Befall hat keine gesundheitlichen Folgen für die Bewohner
- Sie können sie sowohl mit Hausmitteln als auch mit chemischen Mittel bekämpfen
Definition und Ursachen
Was sind Silberfische?
Silberfische sind kleine, lichtscheue und nachtaktive Insekten, die sich in Wohnungen und Häusern einnisten und sich am liebsten von stärkehaltigen Lebensmitteln ernähren. Ein erwachsener Silberfisch erreicht eine Größe von circa 1 bis 2 Zentimeter ohne Fühler. Ihren Namen verdanken sie ihrer Fortbewegungsart, die an die von Fischen erinnert. Aus ihrer Liebe für süße Speisen leitet sich dagegen ihr wissenschaftlicher Name Lepisma saccharina ab.

Sie sind winzig, hell und in dunklen Verstecken zu Hause. Obwohl sie nicht fliegen können, sind sie extrem flink. Sie verkriechen sich meist in sehr schmalen Spalten. Silberfischchen sind außerdem wahre Überlebenskünstler, denn sie kommen mehrere Monate ohne Nahrung aus. Ihre Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 6 bis 8 Jahre, was für Insekten außergewöhnlich lange ist.
Woher kommen Silberfische?
Silberfischchen gehören zu den ältesten Insekten weltweit, ihre Existenz reicht 300.000 Jahre zurück. Zu ihrer Nahrung gehören vor allem Lebensmittel wie Nudeln, Brot und Zucker, die viele Kohlenhydrate enthalten. Zur Not fressen die kleinen Tiere jedoch auch Haarschuppen, Textilien und Papier, sowie Schimmelpilze. Aus diesem Grund ist die Bekämpfung der Insekten schwer.
Neben ausreichenden Vorräten ist die richtige Umgebung die Voraussetzung, damit sie gedeihen. Sie mögen es warm und feucht. Aus diesem Grund zählen häufig das Bad, das Schlafzimmer oder der Heizungskellern zu den betroffenen Räumen. Tagsüber halten sie sich in dunklen Ritzen in der Wand, hinter Scheuerleisten oder unter Teppichen und losen Tapeten auf. Erst nachts kriechen sie aus ihren Verstecken heraus. Ein Silberfischbefall deutet auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen hin. Auch die Temperatur spielt eine große Rolle: Die Larven der Silberfischchen wachsen am besten in 20 bis 30 Grad Celsius warmen Räumen. Unter diesen günstigen Bedingungen erreichen sie innerhalb eines Jahres das Erwachsenenalter und pflanzen sich fort. Bis zu zwanzig Eier am Tag kann ein Weibchen legen. Das heißt, dass in kürzer Zeit die Bevölkerung explodiert. Die Eier der Insekten brauchen ebenfalls eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme Nester, um sich zu entwickeln. In kalten Umgebungen ist die Vermehrung gestoppt oder erheblich verzögert.
Wie gefährlich sind Silberfische für Haus und Gesundheit?
Wenn Sie Silberfischchen in der Küche oder in Ihrer Wohnung entdecken, sollten Sie nicht gleich in Panik geraten. Sie stellen für die menschliche Gesundheit kein Problem dar. Sie sind sogar im Kampf gegen Hausstaubmilben und Schimmelpilzen nützlich, da sie diese mit Vorliebe vertilgen. Ihre Anwesenheit ist lediglich ein Beweis dafür, dass es in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus feucht ist und dass Lebensmittelreste, Haare oder andere Nahrungsquellen offen zugänglich liegen.
Jedoch empfinden viele Menschen Ekel beim Anblick der winzigen, lichtscheuen Insekten. Auch gelten sie als Schädlinge, weil sie unter anderem Bücher und Kleidungsstücke zerstören. Besondere Vorsicht ist notwendig, wenn die Tiere die Lebensmittelvorräte erreichen und unter anderem Kotspuren hinterlassen, die wie schwarze Krümel aussehen. In diesem Fall sollten Sie die betroffenen Speisen entsorgen und versuchen, die Silberfischchen zu bekämpfen. In den nächsten Abschnitten erhalten Sie Tipps, um die unerwünschten Gäste loszuwerden.
Silberfische loswerden
Welche Mittel gibt es gegen Silberfische?
Im Handel gibt es Sprays und Insektizide, um Silberfische zu bekämpfen. Ihr Einsatz ist jedoch nicht immer effektiv, denn sie sind äußerst widerstandsfähig. Außerdem sind Insektengifte nicht selten auch für Menschen und Tiere gefährlich. Wer Silberfischchen vertreiben möchte, ohne zu Chemikalien zu greifen, kann es zunächst mit Hausmitteln versuchen. Wir stellen Ihnen die besten Tipps vor.
Süße Köder für Silberfische
Die effektivsten Fallen aus Hausmitteln für Silberfischchen nutzen ihre Vorliebe für Lebensmittel, die Stärke enthalten. Wer eine Kartoffel kocht, halbiert und ein wenig aushöhlt, hat bereits eine attraktive Mahlzeit geschaffen. Über Nacht in ein außen mit Zeitungspapier eingewickeltes Glasbehälter gelegt, sorgt sie dafür, dass die Tiere zwar hineinkriechen können, aber nicht mehr herausfinden, da die Glaswände zu glatt sind. Auch ein mit Honig beschmiertes und eingerolltes Blatt dient als Köder für Silberfische. Die Insekten bleiben auf der süßen Schicht kleben und können mit dem Blatt entsorgt werden. Den gleichen Effekt kann auch ein doppelseitiges Klebeband erzielen.
Mit Gerüchen Silberfische bekämpfen
Lavendel und Zitrone riechen für die meisten Menschen angenehm. Silberfischchen werden dagegen von diesen Duften vertrieben und suchen das Weite. Das gleiche gilt für starke Gewürzen wie Zimt und Nelken. In Säckchen oder in Schalen im Bad oder in der Küche platziert, sind sie eine angenehme und einfache Option zur Bekämpfung der Insektenplage. Eine weitere Möglichkeit, die ungebetenen Gäste loszuwerden, stellen Spänen aus Zedernholz dar.
Backpulver und Kieselgur
Ein oftmals wirksames Mittel zur Bekämpfung ist Backpulver. Mit Zucker gemischt lockt es die kleinen Tierchen an, die es verspeisen. Dank der quellenden Wirkung sterben sie kurz nachdem sie sich an der süßen Falle satt gefressen haben. Sehr wirkungsvoll ist auch Kieselgur. Das braune Pulver aus abgestorbenen Algen, das für Menschen absolut unbedenklich ist, reißt den Chitinpanzer der Insekten auf und lässt sie regelrecht austrocknen.
Professionelle Hilfe gegen Silberfische?
Handelt es sich bereits um einen starken Befall, lassen sich Silberfischchen nicht mehr mit Hausmitteln bekämpfen. In einer solchen Situation sollten Sie sich an einen erfahrenen Kammerjäger wenden, der die Silberfische mit professionellen Methoden beseitigt. Sowohl chemische als auch mechanische Fallen kommen dann zur Anwendung.
Einen Befall vorbeugen
Wie kann man dem Befall durch Silberfische vorbeugen?
Eine große Anzahl von Silberfischchen in der Küche, im Wohnzimmer oder im Bad entsteht nicht von heute auf morgen. Das beste Mittel gegen die Besiedlung Ihrer Wohnung ist es, eine Umgebung mit natürlichen Feinden der Tierchen zu schaffen:
- Regelmäßiges Lüften und das Fenster dabei richtig aufmachen. So sorgen Sie dafür, dass der Feuchtigkeitsgehalt in Ihren Räumen niedrig bleibt. Besonders nach dem Duschen sollten Sie das Badezimmer gründlich abtrocknen und für einen Luftaustausch sorgen.
- Der Fußboden sollte frei von Haaren und Hautschuppen sein, aus diesem Grund ist eine regelmäßige Reinigung wichtig.
- Bei einer Temperatur bis zu 20 Grad Celsius pflanzen sich die Tiere nicht mehr so schnell fort und sind weniger aktiv. Dies verringert wiederum die Gefahr eines großen Befalls. Vermeiden Sie hohe Temperaturen.
- Weiterhin sollten keine Gefäße mit Lebensmitteln und Vorräten offen stehen. Auch Krümel auf dem Boden können zur Ursache für einen Befall werden.
- Silberfische im Bad und im Schlafzimmer bevorzugen Risse in den Fliesen und im Parkett. Wenn Sie ihnen den Garaus machen wollen, sollten Sie daher Unebenheiten im Boden so weit wie möglich beheben, indem Sie zum Beispiel Fugen und Ritzen mit Silikon abdichten.
Fazit
Silberfischchen besiedeln seit Tausenden von Jahren Häuser und Wohnungen und nisten sich an warmen, feuchten Orten ein. Sie sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Spalten und Ritzen. Sie sind für die Gesundheit unbedenklich und übertragen keine Krankheiten, dennoch werden sie von vielen Menschen nicht gerne gesehen. Wenn Sie Silberfischchen bekämpfen wollen, bieten sich zunächst Hausmittel an. Fallen mit Honig, Kartoffeln oder Kleber locken die Tiere, die dann entsorgt werden können. Im Handel sind darüber hinaus Insektizide erhältlich, die die Insekten mit Giften töten. Ein starker Befall von Silberfischen deutet auf Schimmelprobleme und hohe Feuchtigkeit in den Wohnräumen hin. Sind Sie davon betroffen, sollten Sie sich an eine erfahrene Fachkraft wenden, um die Silberfische loszuwerden.