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Insekten

Kakerlaken erkennen: Anzeichen & Spuren eines Kakerlakenbefalls

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 23. Oktober 2025
Lesedauer: 17 Minuten
© RHJ / istockphoto.com

Kakerlaken sind seit Urzeiten Meister des Überlebens. Ihre Evolutionsgeschichte reicht über 300 Millionen Jahre zurück. Sie waren also vor den Dinosauriern da und werden vermutlich auch noch lange nachdem viele andere Arten ausgestorben sind, noch da sein. Da sie so widerstandsfähig sind, ist es nicht einfach, Küchenschaben zu bekämpfen, wenn sie es sich erst einmal in unserem Zuhause gemütlich gemacht haben. Dazu ist es zunächst notwendig, die Anzeichen und Spuren eines Kakerlakenbefalls zu erkennen und richtig zu deuten. 

Alles auf einen Blick:

  • Kakerlaken haben nicht zwangsläufig etwas mit mangelnder Hygiene zu tun, die meisten Tiere werden eingeschleppt durch Verpackungsmaterial oder nach Reisen. Sie mit einem Hausmittel wie Essig zu bekämpfen, bringt in der Regel keinen Erfolg. 
  • Die Sechsbeiner lassen sich im Haus oft an kleinen, dunklen Kotspuren erkennen, die wie feiner Kaffeesatz oder Pfeffer wirken. Häufig finden sich diese Spuren in der Nähe von Verstecken, etwa in Ritzen von Wänden, hinter Geräten oder in Schränken. Auch feuchte warme Ecken mögen sie. 
  • In der Nähe von Verstecken oder Nahrungsquellen können Sie bei einem Kakerlakenbefall auch abgestreifte Larvenhäute und Eihüllen finden. 
  • Kleine Fraßspuren an Lebensmitteln oder Verpackungen können auf die Aktivität von Kakerlaken hinweisen, genau wie ein süßlich-muffiger Geruch und nächtliche Geräusche.
  • Jede Kakerlake ist eine Schabe, aber nicht jede Schabe ist eine Kakerlake. Die meisten der weltweit über 3.500 Kakerlakenarten, wie zum Beispiel die Waldschabe, sind völlig harmlos und nicht an menschlichen Behausungen interessiert. 

Was sind Kakerlaken? 

Die Kakerlake, oft auch als Küchenschabe bezeichnet, zählt zu den ältesten und zähesten Insekten unseres Planeten. Es gibt diese Schabenart seit über 300 Millionen Jahren. Zum Vergleich: Unsere ältesten Vorfahren liegen etwa 2,5 Millionen Jahre zurück. Man geht davon aus, dass die Tiere deswegen so lange „durchgehalten“ haben, weil sie extrem anpassungsfähig sind. Das macht es auch so schwer, Kakerlaken zu bekämpfen [LINK].

Woher haben Kakerlaken ihren Namen?
Der Name „Kakerlake“ wurde im Deutschen vom niederländischen Wort kakkerlak entlehnt, das wiederum auf das spanische Wort cucaracha zurückgeht. Dieses Wort bedeutet schlicht „Schabe“ und leitet sich vermutlich vom älteren spanischen Begriff cuca („Wurm“, „Raupe“) ab. Die globale Verbreitung der Schädlinge, insbesondere durch den Seehandel, sorgte dafür, dass der Name in vielen Sprachen kursiert. Das bekannte Lied „La Cucaracha“ ist ein sogenanntes Corrido, eine mexikanische Ballade, die auf die politische Situation während der mexikanischen Revolution Bezug nahm und die Regierungstruppen verspottete.

Typisch für alle Kakerlakenarten ist ihr charakteristisch flacher Körperbau, der es ihnen erlaubt, sich mühelos in engste Ritzen und Verstecke zu zwängen. Mit ihren langen Fühlern und kräftigen Beinen sind sie extrem schnelle Läufer. Rund ums Haus sind sie vor allem als Vorratsschädlinge bekannt, wobei sie die Lebensmittel verunreinigen und Krankheiten übertragen können. Da die Kakerlaken aber Allesfresser sind, suchen sie auch gerne warme Nischen in Küchen, Bädern und Kellern auf und ernähren sich dort von allem, was organisch ist. Die bekanntesten Arten, die uns begegnen, sind die Deutsche Schabe (Blattella germanica) und die Orientalische Schabe (Blatta orientalis).

Wie sehen Kakerlaken aus? 

Weltweit gibt es über 3.500 verschiedene Kakerlakenarten, wovon die meisten in subtropischen Ländern leben. Ihre Größe variiert von 10 Millimeter (Möbelschabe) bis zu 10 Zentimeter (Rhinoceros-Kakerlake). Schaben gehören zur Klasse der Insekten und zeichnen sich durch einen meist braun-schwarzen abgeplatteten Körper aus. Typisch ist der Halsschild (Pronotum), der den gesamten Kopf bedeckt, sowie 2 kleine, tastende Fortsätze am Hinterleib, die sogenannten Cerci. Die meisten Schaben besitzen im ausgewachsenen Stadium lange Flügel, die über den Hinterleib hinausragen, jedoch meist nur zum Gleitflug eingesetzt werden. Besonders auffällig sind die langen Fühler, die bei allen Arten länger als der Körper selbst sind. Die Deutsche Schabe, die Amerikanische Schabe und die Orientalische Schabe leben in Innenräumen, die meisten bevorzugen eine Temperatur von 20 bis 30 Grad. [1]

Wie unterscheiden sich Kakerlaken von anderen Insekten wie Asseln, Schaben oder Käfern? 

Merkmal Kakerlake (Küchenschabe) Käfer Assel Silberfischchen
biologische Gruppe Insekt (Ordnung Blattodea) Insekt (Ordnung Coleoptera) Krebstier (Klasse Crustacea) Ur-Insekt (Ordnung Zygentoma)
Beinanzahl 6 Beine 6 Beine 14 Beine (7 Paare) 6 Beine
Körperbau stark abgeplattet Kopf oft vom Halsschild verdeckt rotbraun bis schwarz meist rundlich und kompakt Rückenpanzer oft gewölbt verschiedenfarbig deutlich segmentiert kann sich zusammenrollen braungrau stromlinienförmig (tropfenförmig) glänzend silbern beschuppt
Hinterleib besitzt 2 kleine Anhänge am Hinterleib besitzt keine Anhänge am Hinterleib ist am Ende mit kurzen Fortsätzen versehen besitzt 3 lange, fadenförmige Anhänge (Schwanzfäden)
Flügel/Flug oft mit ledrigen Flügeln die meisten Arten können nicht fliegen oder nutzen nur einen Gleitflug Vorderflügel sind zu harten Flügeldecken (Elytren) umgebildet viele Arten sind flugfähig flügellos flügellos
Entwicklung unvollständige Verwandlung ohne Larvenstadium vollständige Verwandlung mit 4 klar abgegrenzten Entwicklungsstadien direkte Entwicklung ohne Puppenstadium direkte Entwicklung ohne Metamorphose
Lebensweise (typ. Hausarten) nachtaktiv sehr schnell sucht Wärme und Feuchtigkeit Vorratsschädling vielfältig im Haus oft Vorratsschädlinge (z. B. Mehlkäfer) bevorzugt feucht-kühle Orte (unter Steinen, im Keller) kein Schädling nachtaktiv flink sucht hohe Luftfeuchtigkeit (über 80 %) und Wärme ernährt sich von Stärke, Schimmel, Hausstaubmilben

Ist jede Schabe eine Bedrohung?  

Wenn Sie in Ihrem Zuhause eine Schabe entdecken, ist der erste Impuls oft Panik, viele Menschen setzen alle Schaben automatisch mit gefährlichen Hygieneschädlingen gleich. Doch häufig ist diese Sorge unbegründet, denn in vielen Fällen handelt es sich um eine harmlose Art, meist um die sogenannte Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris). Waldschaben sind mit rund einem Zentimeter etwas kürzer als die Deutschen Schaben. Die entscheidenden Unterschiede sind aber, dass sie tagaktiv sind und fliegen können. Haben Sie die Tiere tagsüber in der Nähe eines Fensters gesehen und wirkten sie eher hell, fast durchsichtig, dann sind es mit ziemlicher Sicherheit Bernsteinschaben. Sind Tiere vor allem während der Nacht in der Küche oder im Bad gesehen worden, dann müssen Sie dagegen mit einem Kakerlakenbefall rechnen. 

Bernsteinfarbene Holzschabe sitzt auf grünem Blatt
Die harmlose Bernsteinschabe lebt draußen und verirrt sich gerade in den späten Sommermonaten immer wieder ins Haus. © RobertSchneider / istockphoto.com

Bernsteinschaben sind Krabbeltiere, die kein Risiko für Mensch oder Haushalt darstellen. Sie leben ausschließlich im Freien und ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial wie Laub oder Humus. Im Gegensatz zu echten Vorratsschädlingen haben sie keinerlei Interesse an Lebensmitteln oder Abfällen im Haushalt und übertragen auch keine Krankheitserreger. Besonders in den warmen Sommermonaten verirren sich Waldschaben gelegentlich ins Haus, meist angelockt durch Lichtquellen oder offene Fenster. Da sie dort aber keine geeigneten Lebensbedingungen finden, sterben nach kurzer Zeit. Eine Schädlingsbekämpfung oder die Einschaltung eines Kammerjägers ist in solchen Fällen nicht nötig. 

So unterscheiden Sie Kakerlaken von den harmlosen Bernsteinschaben 

Merkmal Deutsche Schabe (Schädling) Bernstein-Waldschabe (harmlose Kakerlakenart)
Längsstreifen 2 dunkle Längsstreifen auf dem Halsschild keine dunklen Längsstreifen
Aktivität nachtaktiv versteckt sich tagsüber in Ritzen tagaktiv wird oft vom Licht angezogen
Schädlichkeit Hygieneschädling (verunreinigt Lebensmittel) vermehrt sich in Wohnungen harmlos lebt von abgestorbenem Pflanzenmaterial vermehrt sich nicht in Häusern
Vorkommen feucht-warme Orte (Küchen, Bäder, Großbetriebe) Freiland (Wälder, Gärten) verirrt sich nur ins Haus


Warum sind Kakerlaken ein Problem?

Küchenschaben sind kein harmloses Ungeziefer, sondern ein ernstzunehmendes Problem. Es gibt mehrere Gründe, warum Sie einem Kakerlakenbefall so schnell wie möglich die Stirn bieten sollten: 

  • Gesundheitsrisiko
  • Lebensmittelverunreinigung
  • psychischer Stress
  • schnelle Vermehrung
  • Schäden am Eigentum 

Gesundheitsrisiko

Kakerlaken gelten als bedeutende Überträger von Krankheitserregern. Auf ihrem Körper, in ihrem Speichel und vor allem im Kot können sich Bakterien wie Salmonellen, Escherichia coli (E. coli) oder Listerien befinden. Diese Keime können beim Kontakt mit Lebensmitteln oder Oberflächen auf den Menschen übertragen werden und unter anderem zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Da sich Kakerlaken oft in Abflüssen, Müll oder anderen verschmutzten Bereichen aufhalten, bringen sie Keime aus diesen Umgebungen direkt in die Wohnräume.

Allergien und Asthma 

Die Tiere produzieren Stoffe, die starke allergische Reaktionen hervorrufen können. Vor allem Partikel aus ihrem Kot, ihrer Haut (nach der Häutung) und aus ihrem Speichel wirken allergen. Diese Allergene können bei empfindlichen Menschen Symptome wie Hautausschläge, tränende Augen, Atemprobleme oder sogar Asthmaanfälle auslösen. Besonders problematisch ist dies für Kinder oder Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen. In Haushalten mit starkem Befall verschlechtert sich die Luftqualität deutlich.

Lebensmittelverunreinigung

Da Kakerlaken Allesfresser sind, machen sie auch vor Lebensmitteln in der Küche nicht halt. Sie fressen sich durch Verpackungen, kriechen über Arbeitsflächen und hinterlassen dabei Kot, Speichel und Keime. Lebensmittel, die mit Kakerlaken in Berührung gekommen sind, gelten als unhygienisch und müssen entsorgt werden. Selbst scheinbar verschlossene Lebensmittelvorräte können betroffen sein.

Psychischer Stress

Der bloße Anblick einer Kakerlake kann bei vielen Menschen Ekel, Angst oder Stress auslösen. Besonders nachts kann es zu unruhigem Schlaf oder einem ständigen Gefühl von Unwohlsein im eigenen Zuhause kommen. Für manche Menschen entwickelt sich daraus eine regelrechte Phobie. Ein Befall kann das subjektive Sicherheitsgefühl stark beeinträchtigen und das Wohnklima nachhaltig negativ beeinflussen.

Schnelle Vermehrung

Ein großes Problem bei Küchenschaben ist ihre rasante Vermehrung. Eine einzige weibliche Kakerlake kann im Laufe ihres Lebens hunderte Nachkommen hervorbringen. Da sie sich meist in versteckten, schwer zugänglichen Bereichen aufhalten, bleibt ein Befall oft lange unentdeckt. Sobald die Population sichtbar wird, ist das Problem meist schon deutlich größer, als es auf den ersten Blick erscheint. Ohne gezielte Bekämpfung breitet sich der Befall schnell auf das gesamte Gebäude aus.

Schäden am Eigentum

Neben gesundheitlichen und hygienischen Problemen verursachen Kakerlaken auch materielle Schäden. Sie nagen an Papier, Pappe, Textilien, Leder, Büchern, Tapeten und sogar an elektrischen Geräten. Besonders ärgerlich ist, dass sie durch ihre Hinterlassenschaften Materialien dauerhaft verschmutzen können. Auch elektronische Geräte sind gefährdet, da sie sich in warmen Gehäusen verstecken und dort Kurzschlüsse verursachen können.

Wie entsteht ein Kakerlakenbefall? 

Ein Kakerlakenbefall entsteht in den meisten Fällen nicht primär durch mangelnde Hygiene, sondern durch das unbeabsichtigte Einschleppen der Schädlinge und das Vorhandensein günstiger Lebensbedingungen im Gebäude. Die weit verbreitete Annahme, dass nur unsaubere oder vernachlässigte Orte betroffen sind, ist daher irreführend. Zwar kann unzureichende Reinigung die Ausbreitung begünstigen, doch selbst saubere Haushalte oder Betriebe können betroffen sein, wenn die grundlegenden Bedingungen stimmen. Der häufigste Weg, auf dem Kakerlaken in Wohnungen oder Gewerberäume gelangen, ist die passive Einschleppung als sogenannter „blinder Passagier“. Dies geschieht meist über Warenlieferungen, Verpackungsmaterialien wie Kartons oder Wellpappe, vor allem aus Lagern oder bei Importware. Auch gebrauchte Elektrogeräte wie Kühlschränke, Kaffeemaschinen oder Toaster können unbemerkt Eier oder Jungtiere enthalten. Auch Reisegepäck ist ein echtes Risiko, denn vor allem nach Aufenthalten in südlichen Regionen können Kakerlaken beziehungsweise deren Eier eingeschleptt werden. Ist das passiert, dann machen sich die Sechsbeiner aktiv auf die Suche nach geeigneten Rückzugsorten, die ihnen 3 entscheidende Faktoren bieten:

  • Wärme,
  • Feuchtigkeit und
  • Nahrung.

Als nachtaktive und lichtscheue Insekten verstecken sich Küchenschaben tagsüber in engen Spalten, Ritzen oder Hohlräumen, beispielsweise hinter Fußleisten oder unter losen Tapeten. Ist es erst einmal so weit, dann breiten sich Kakerlaken sehr schnell im ganzen Gebäude aus. Sie nutzen dafür vorhandene Versorgungsschächte zum Beispiel für Strom und gelangen auf diese Weise mühelos von einer Etage oder Wohnung zur nächsten. Umso wichtiger ist es, bei einem Befall sofort die Nachbarn zu informieren, nur so kann ein weiteres Ausbreiten verhindert werden. Um zu überleben, genügen ihnen bereits ein paar Krümel, aber auch Fettreste, Papier, Kleister, Haare, Hautschuppen oder sogar tote Artgenossen. 

Was kann ich tun, um einem Kakerlakenbefall vorzubeugen?  

Zur Vorbeugung und Bekämpfung eines Befalls ist es deshalb entscheidend, potenzielle Nahrungsquellen zu beseitigen sowie Spalten, Ritzen und andere mögliche Verstecke konsequent abzudichten. Da Kakerlaken als Überträger von Krankheitserregern gelten, sollte ein Befall stets ernst genommen und möglichst frühzeitig professionell bekämpft werden.



Kakerlakenbefall erkennen – darauf sollten Sie achten

  • Sichtung lebender oder toter Tiere
  • Eipakete (kleine, braune, längliche Kapseln, etwa 5 bis 10 Millimeter lang)
  • unangenehmer süßlicher Geruch
  • Verstecke mit Häutungsresten

Was sagen Kotspuren über die Befallstärke aus? 

Kotspuren von Kakerlaken liefern wertvolle Hinweise auf ihr Verhalten und ihre bevorzugten Aufenthaltsorte. Da die Tiere meist in unmittelbarer Nähe ihrer Rast- und Versteckplätze koten, lassen sich anhand der Spuren mögliche Nester sowie deren Ein- und Ausgänge gezielt ausfindig machen. Frische, dunkle Rückstände weisen zudem auf eine aktuelle Aktivität hin. Gleichzeitig enthalten Kot und Speichel chemische Signale, sogenannte Aggregationspheromone, die anderen Kakerlaken vermitteln, dass der Ort sicher ist, wodurch sich noch mehr Tiere dort ansiedeln und die Population weiter anwächst.

Beobachtung der Kotspuren Interpretation zur Befallsstärke
vereinzelte, verstreute Spuren (nur bei genauer Suche erkennbar) Die Tiere sind vermutlich erst kürzlich eingewandert oder die Anzeichen stammen von einem einzelnen eingeschleppten Exemplar.
Häufchen und dichte Ansammlungen (in Ritzen, Schränken, hinter Geräten) Die Population wächst und Maßnahmen sollten dringend ergriffen werden.
dunkle, klebrige Schmierspuren oder flächendeckende Verunreinigungen (z. B. an Wandleisten oder Schrankrückseiten) Das deutet auf einen sehr starken Befall von Küchenschaben hin. Sie müssen sofort handeln, sonst ist die Kakerlakenplage nur noch sehr schwer aufzuhalten.

Deuten Gerüche oder Geräusche auf einen Befall hin?

Küchenschaben sind zwar eher leise, doch bei starkem Befall und in ruhigen Umgebungen, vor allem nachts, können sie durchaus leise Raschel- oder Scharrgeräusche verursachen. Diese entstehen, wenn sich mehrere Tiere gleichzeitig in Hohlräumen, hinter Wänden, in Zwischendecken oder unter Möbeln bewegen. Besonders in warmen, stillen Räumen wie Küchen oder Vorratskammern kann man solche Geräusche wahrnehmen. Ein deutliches Warnsignal ist auch ein unangenehmer, süßlich-muffiger Geruch, der bei einem größeren Befall deutlich wahrnehmbar ist. Er entsteht durch die Absonderungen der Tiere, ihren Kot und Pheromone, die sie zur Orientierung und Kommunikation einsetzen. Der Geruch kann sich in Textilien, Schränken oder Vorräten festsetzen und wird oft als modrig, faulig oder „ölhaltig“ beschrieben. Wenn Sie komische Geräusche oder einen seltsamen Geruch feststellen, dann sollten Sie der Sache auf den Grund gehen und mögliche Verstecke genau kontrollieren. 

Welche typischen Verstecke nutzen Kakerlaken? 

Kakerlaken bevorzugen warme, dunkle und feuchte Verstecke, die ihnen Schutz und gleichzeitig Zugang zu Wasser und Nahrung bieten. Typische Verstecke im Haushalt sind Ritzen und Spalten in Wänden, hinter Küchengeräten wie Kühlschränken, Herd oder Spülmaschine sowie unter Spülen und in Schränken. Auch Badezimmer, vor allem Bereiche hinter Toiletten oder unter Waschbecken, sind aufgrund der Feuchtigkeit beliebte Aufenthaltsorte. Daneben finden sie Schutz in Vorratsräumen, Kartons, Papierstapeln und in Hohlräumen von Möbeln oder Fußleisten, wo sie ungestört bleiben und sich gut vermehren können.

Spuren von Kakerlaken: Jetzt sollten Sie handeln!

Kakerlaken sind äußerst scheue und anpassungsfähige Insekten, die bis zu 75 Prozent ihrer Zeit gut verborgen verbringen, tief in Ritzen, Hohlräumen, hinter Küchen- und Elektrogeräten oder unter dem Fußboden. Gerade dort, wo sie ihre Eipakete ablegen und sich ihre Jungtiere, die Nymphen, entwickeln, müssen sie bekämpft werden. Doch genau wie Bettwanzen [LINK] sollten Sie Kakerlaken bei den ersten Spuren vehement bekämpfen. Hausmittel wie Essig oder Bierfallen helfen hier nichts und bringen höchstens einen kurzfristigen Effekt bei einzelnen Tieren. 

Die erste Maßnahme, um konkret festzustellen, ob ein Kakerlakenbefall vorliegt, sind Klebefallen oder ähnliche Köder. Die Tiere, die sie dann fangen, können Sie einem Schädlingsbekämpfer zeigen, der so die genauen Maßnahmen bestimmen kann. Er hat genug Erfahrung, um die Verstecke der Tiere auszumachen und sie komplett zu beseitgen. Nicht selten sind dafür mehrere Termine notwendig, was die Kosten für den Kammerjäger zwar in die Höhe treibt, aber unvermeidlich ist. Denn einen Kakerlakenbefall bekommen Sie nicht auf andere Weise in den Griff. 

Kammerjäger in Schutzanzug und Maske sprüht Insektizid auf Holzboden mit Kakerlaken
Nur ein Kammerjäger kann Sie zuverlässig von Ungeziefer wie Kakerlaken befreien. © AndreyPopov / istockphoto.com

Was kostet der Einsatz eines Kammerjägers?

Die Kosten für einen Kammerjäger bei Kakerlaken [LINK] variieren stark, je nachdem wie hoch der Befall durch die einzelnen Schabenarten ist und wie viele Räume beziehungsweise Wohnungen im Gebäude bereits betroffen sind. Sind es nur vereinzelte Tiere, dann halten sich die Preise in Grenzen, müssen die Küchenschaben in mehrfachen Terminen bekämpft werden, dann wird es schnell teuer. Daher ist es umso wichtiger, bereits bei der ersten Kakerlake, die Sie sehen, zu reagieren. 

Position Kosten
Bekämpfung (je nach Maßnahme und Arbeitsaufwand) 50 Euro bis 600 Euro
Nachkontrolle 50 Euro bis 100 Euro
Notdienst (Abend, Wochenende, Feiertag) im Schnitt Aufpreis von 50 Prozent
Wiederholungsbehandlung (bei starkem Befall) 80 Euro bis 250 Euro pro Termin
An- und Abfahrt 30 Euro bis 70 Euro

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Wareneingänge, Pakete, Gebrauchtgeräte und Reisegepäck immer auf einer glatten, hellen Fläche auspacken. Kartons zügig nach draußen entsorgen.
  2. Geräte auf Rollen stellen und Sockelleisten so bauen, dass man dahinter gut und einfach reinigen kann. 
  3. Bei Befall: Erst die Quelle isolieren, dann Fotos machen und danach gezielt reinigen. Fachbetrieb informieren und Klebefallen setzen. 
  4. Bekämpfungsversuche durch Laien sind in der Regel erfolglos, da man die Verstecke der Schaben nicht findet und die wirkliche Ausdehnung des Befalls in einem Gebäude oft unterschätzt wird.
  5. Die weibliche Deutsche Schabe produziert in ihrem Leben 4 bis 8 Eipakete (Ootheken), die sie jeweils 25 bis 27 Tage trägt. Alles in allem kann ein Kakerlakenweibchen im Laufe ihres Lebens bis zu 400 Nachkommen produzieren. Umso wichtiger ist schnelles Reagieren. 


Fazit

Die Erkennung eines Kakerlakenbefalls ist der entscheidende erste Schritt zur Problemlösung. Die hartnäckigen Schädlinge sind zwar Meister der Tarnung, hinterlassen aber trotzdem verräterische Spuren: Kotspuren, die aussehen wie Kaffeesatz oder kleine schwarze Punkte, Häutungsreste, und der charakteristische, muffig-süßliche Geruch sind die wichtigsten Indizien. Indem Sie Ihre Wohnung, besonders die feuchten, warmen und versteckten Ecken in Küche und Bad, regelmäßig auf diese Zeichen prüfen, sind Sie den ungebetenen Gästen immer einen Schritt voraus.

Kakerlaken erkennen: Häufige Fragen

Wie lange überleben Kakerlaken ohne Nahrung? 

Kakerlaken können bis zu 4 Wochen ohne Nahrung auskommen, solange die Umgebung ausreichend feucht ist. 

Welche Lebensdauer haben Kakerlaken?

Die verschiedenen Schabenarten haben eine unterschiedliche Lebensdauer. Die Deutsche Schabe lebt höchstens 1 Jahr, die Orientalische Schabe lebt bis zu 2 Jahren und die Amerikanische Schabe kann unter guten Lebensbedingungen – Feuchte, Wärme, Nahrung – sogar fast 3 Jahre alt werden. 

Kommen Schaben auch einzeln vor? 

Sie können davon ausgehen, dass, wo eine Kakerlake ist, sich auch eine Population befindet und sollten sofort entsprechende Maßnahmen ergreifen. 

Sind Kakerlaken auch gefährlich für Haustiere?

Kakerlaken können für Haustiere wie Katzen und Hunde gefährlich werden, wenn diese versuchen, die Insekten zu fressen. Die Tiere selbst sind zwar meist nicht direkt giftig, doch sie tragen häufig schädliche Bakterien, Viren oder Parasiten auf ihrem Körper. Zusätzlich besteht bei mit Insektiziden oder Giftstoffen kontaminierten Kakerlaken die Gefahr einer Vergiftung des Haustiers. Auch allergische Reaktionen durch den Kontakt mit Kakerlaken oder deren Ausscheidungen sind möglich, was zu Hautreizungen oder Atembeschwerden führen kann. Ein generelles gesundheitliches Risiko für Haustiere besteht vor allem dort, wo es zu einem stärkeren Kakerlakenbefall kommt.

Quellen

[1] Schaben“. Umweltbundesamt, 5. März 2019, www.umweltbundesamt.de/schaben.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.