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Mardervergrämung: Methoden, Ablauf & Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 09. Oktober 2025
Lesedauer: 19 Minuten
© Kathryn Peiman / istockphoto.com

Marder sind flinke, neugierige Tiere. Faszinierend zu beobachten und auf den ersten Blick richtig putzig. Doch die Sympathie schwindet schnell, sobald sie Schäden anrichten. Ob auf dem Dachboden, im Motorraum oder im Garten: Wo sich Marder niederlassen, sind teure Reparaturen meist nicht weit. Eine wirksame Lösung bietet die sogenannte Mardervergrämung. Dabei geht es nicht darum, die Tiere zu fangen oder gar zu töten, sondern sie gezielt zu vertreiben und dauerhaft fernzuhalten. Für den Erfolg sind jedoch eine gute Vorbereitung, die richtigen Methoden und oft auch die Unterstützung eines Profis entscheidend, der mit Erfahrung und Fachwissen ans Werk geht.

Alles auf einen Blick:

  • Mardervergrämung bedeutet, Tiere dauerhaft und tierschutzgerecht aus Häusern, Autos oder Dachböden zu vertreiben.
  • Ein Marderbefall lässt sich an Spuren wie Kot, Nistmaterial, Geruchsbelästigung und Bissschäden an Kabeln erkennen.
  • Fachbetriebe nutzen Methoden wie Ultraschall, Geruchsstoffe und bauliche Sicherungen für die Marderabwehr.
  • Wer Marder fängt oder tötet, verstößt gegen das Tierschutzgesetz, erlaubt sind ausschließlich Vergrämungsmaßnahmen.
  • Die Kosten hängen vom Umfang, Ort und Methode ab und können mehrere hundert Euro pro Einsatz betragen.

Was bedeutet Mardervergrämung?

Mardervergrämung bezeichnet Maßnahmen, mit denen Marder aus bestimmten Bereichen vertrieben werden, ohne sie zu töten oder zu fangen. Sie setzt auf Methoden, die für die Tiere unangenehm sind, sodass sie freiwillig das Revier verlassen. Ziel ist es, den Lebensraum für Marder unattraktiv zu machen, sei es durch Ultraschallgeräte, intensive Gerüche oder den Verschluss potenzieller Zugänge.

Warum ist es wichtig, einen Marder zu vertreiben und nicht zu fangen oder zu töten?

Einen Marder zu vertreiben, anstatt ihn zu fangen oder zu töten, ist aus mehreren Gründen die deutlich bessere und nachhaltigere Lösung. Zum einen stehen Marder, vor allem Steinmarder, in Deutschland unter gesetzlichem Schutz. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es, sie ohne triftigen Grund zu fangen oder zu töten, und während der Schonzeit ist dies sogar streng untersagt. Verstöße können hohe Bußgelder nach sich ziehen. Doch auch abseits rechtlicher Aspekte spricht der Tierschutz eine klare Sprache: Marder sind keine Schädlinge im eigentlichen Sinn, sondern Teil unseres natürlichen Ökosystems. Sie zu töten wäre nicht nur grausam, sondern auch wenig sinnvoll, denn frei gewordene Reviere werden meist schnell von neuen Tieren besetzt. Darüber hinaus ist die Vergrämung nicht nur tierfreundlicher, sondern auch langfristig wirksamer. Während das Fangen oder Töten eines einzelnen Marders das Problem nur kurzfristig löst, sorgt eine gezielte Vertreibung in Kombination mit vorbeugenden Maßnahmen wie dem Abdichten von Einstiegslöchern oder dem Einsatz von Ultraschallgeräten für dauerhafte Ruhe. Auch Sicherheits- und Hygienefaktoren spielen eine Rolle. Das Fangen von Mardern kann gefährlich sein und darf ohnehin nur von geschulten Fachleuten durchgeführt werden.

GUT ZU WISSEN:
Marder stehen unter besonderem Schutz während der Fortpflanzungszeit (März bis September). In dieser Zeit ist eine Vergrämung besonders vorsichtig durchzuführen, um Jungtiere nicht einzusperren.

Ökologische Bedeutung des Marders

Marder nehmen in unserem Ökosystem eine wichtige Rolle ein. Als sogenannte Kleinfleischfresser helfen sie dabei, das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Sie ernähren sich überwiegend von Mäusen, Ratten, Vögeln, Insekten und Aas, aber auch von Früchten und Beeren. Dadurch regulieren sie nicht nur die Bestände kleinerer Tierarten, sondern tragen zugleich zur Verbreitung von Pflanzensamen bei, ein Beitrag, der in vielen Lebensräumen unterschätzt wird. Eine starke Reduzierung oder gar das Verschwinden der Steinmarder hätte spürbare Folgen. Bestände von Nagetieren und anderen Kleintieren könnten unkontrolliert anwachsen, was wiederum Schäden in der Landwirtschaft und im menschlichen Umfeld begünstigen würde. Der Marder wirkt somit als natürlicher Schädlingsregulator und erfüllt eine Funktion, die sich nur schwer ersetzen lässt. Darüber hinaus sind Marder selbst Teil der Nahrungskette, denn sie dienen größeren Raubtieren oder Greifvögeln als Beute. 

Welche Marderarten kommen dem Mensch sehr nahe?

In Wohnsiedlungen ist vor allem der Steinmarder (Martes foina) die häufigste Marderart, die hier anzutreffen ist. Er ist ein sogenannter Kulturfolger, der sich gut an vom Menschen geschaffene Lebensräume wie Häuser, Dachböden, Garagen und Schuppen anpassen kann. Diese Marderart nutzt diverse Verstecke im Siedlungsbereich und ist dafür bekannt, dort Schäden an Fahrzeugen oder Gebäuden zu verursachen. Im Gegensatz dazu ist der Baummarder (Martes martes), der ebenfalls in Deutschland heimisch ist, eher ein Kulturflüchter und lebt hauptsächlich in naturnahen Wäldern. Andere Marderarten wie Hermelin, Mauswiesel oder Iltis sind zwar auch in Deutschland verbreitet, spielen aber in der Nähe des Menschen eine geringere Rolle.



Welche Schäden verursacht ein Marder?

Besonders gefährdet sind Dachbereiche, Zwischendecken und Dämmstoffe, in die sich das Tier bevorzugt einnistet. Um dorthin zu gelangen, nutzt der Marder selbst kleinste Spalten, Hohlräume im Dachstuhl, Lüftungsschlitze oder beschädigte Dachziegel als Einstieg. Einmal in der Scheune oder im Dach, richten die Tiere häufig Beschädigungen an der Dämmung an, zum Beispiel durch Zerreißen, Verschleppen oder Durchnässen mit Urin. Dies kann die Wärmedämmung deutlich verringern und langfristig zu Schimmel führen. Auch Geruchsbelästigung ist ein häufiges Problem, da der Marder Kot und Urin über längere Zeit an einer Stelle hinterlässt.

Zudem trägt der Marder häufig Beute wie Vögel oder Kleintiere ins Dach, was zusätzlich zu Verunreinigungen und Fliegenbefall führen kann. In seltenen Fällen beschädigt er auch Kabel oder Leitungen, etwa wenn er versucht, durch Isolierungen zu beißen. Besonders gefährlich ist dies bei elektrischen Anlagen oder Photovoltaikleitungen auf dem Dach.

Welche Schäden richten Marder am Auto an?

Im Motorraum können Marder erhebliche Schäden verursachen, wenn Sie dort Unterschlupf suchen. Sie nagen an

  • Kabeln,
  • Schläuchen,
  • Zündleitungen und
  • Dämmmaterial, 

meist aus Revierverhalten oder Neugier. Besonders kritisch sind durchgebissene Zündkabel, Bremsschläuche oder Kühlmittelleitungen, da sie ernste Sicherheitsrisiken und teure Reparaturen nach sich ziehen können. Auch beschädigte Isolierungen oder Nester im Motorraum führen häufig zu Kurzschlüssen, Überhitzung oder Korrosion.

Mehrere Marderspuren auf der Motorhaube und Windschutzscheibe eines blauen Autos, sichtbar als schmutzige Pfotenabdrücke in einer Reihe neben den Scheibenwischern.
Wenn Sie solche verräterischen Spuren auf Ihrem Fahrzeug entdecken, sollten Sie zur Sicherheit regelmäßige Sichtkontrollen durchführen © Andrzej Rostek / istockphoto.com

Woran erkennt man einen Marderbefall?

  • polternde Geräusche auf dem Dachboden
    intensiver, beißender Geruch
  • Kot in länglicher, gedrehter Form
  • kleine Trittsiegel mit 5 Zehen, die sich in Staub oder Erde abzeichnen
  • Nistmaterial wie Papier oder Stoffreste
  • Fettspuren und Kratzspuren an Dachbalken oder im Motorraum
  • Isolations- und Dämmstoffreste, die herausgezogen wurden

Welche typischen Anzeichen deuten auf Marder im Haus, Dach oder Auto hin?

AnzeichenHaus/DachbodenAuto
Geräusche
  • Poltern
  • Trampeln
  • Kratzen in der Nacht
  • keine
Spuren
  • Kot
  • Nistmaterial
  • Geruch
  • Bissspuren an Kabeln und Schläuchen
  • Pfotenspuren
Schäden
  • Isolations- und Holzschäden
  • Motorprobleme
  • teure Reparaturen

Wie läuft eine Mardervergrämung ab?

Ganz gleich, ob Sie zu Hausmitteln greifen oder direkt einen Profi engagieren, zu Beginn steht immer die Inspektion und Analyse des Befalls und der Umgebung, um Ein- und Ausgänge zu identifizieren. Anschließend werden die geeigneten Methoden gewählt und mit der Mardervergrämung begonnen. Zum Abschluss folgt eine Nachkontrolle, die entweder mit der Beendigung erledigt ist oder einen erneuten Durchlauf in Gang setzt, wenn die Methoden nicht erfolgreich waren.

TIPP:
Achten Sie darauf, dass nach der Vergrämung alle potenziellen Zugänge verschlossen werden. Offene Dachziegel oder Kabelschächte laden die Tiere erneut ein und das Marderproblem ist schnell zurück.


Welche Methoden der Mardervergrämung gibt es?

Zur Marderbekämpfung können sowohl technische, chemische als auch bauliche Maßnahmen eingesetzt werden. Entscheidend ist bei der Marderabwehr, die Methoden sinnvoll miteinander zu kombinieren und auf die jeweilige Situation abzustimmen. So entsteht ein ganzheitliches Konzept, das nicht nur den aktuellen Befall beendet, sondern auch langfristig vorbeugt. Ziel ist es, den Marder zu vertreiben, ihm den Zugang zu verwehren und das betroffene Umfeld so zu gestalten, dass es dauerhaft unattraktiv für eine Rückkehr bleibt.

Ultraschallgeräte 

Ultraschallgeräte senden Töne in Frequenzbereichen aus, die für Menschen unhörbar, für Marder aber sehr unangenehm sind. Moderne Modelle wechseln die Frequenzen, damit sich die Tiere nicht daran gewöhnen. Sie werden besonders häufig im Auto eingesetzt, eignen sich aber auch für Dachböden. 

Geruchsstoffe und Sprays 

Spezielle Vergrämungssprays oder Duftstoffe setzen bei Marderbefall auf intensive Gerüche, die Marder meiden. Diese Mittel müssen regelmäßig erneuert werden, da die Wirkung mit der Zeit nachlässt. Auf Dachböden oder in Zugängen entfalten sie ihre größte Wirkung. 

Bauliche Sicherungen

Dauerhaft wirksam ist das Verschließen von Zugängen wie lockeren oder beschädigten Dachziegeln, Lüftungsschächten oder Kabeldurchführungen. Metallgitter und engmaschige Netze verhindern, dass Marder wieder eindringen.

Kann man Marder selbst vertreiben?

Grundsätzlich ist es möglich, dass Sie selbst versuchen, Ihr Haus oder Auto wieder „zurückzugewinnen“. Allerdings ist dazu zu sagen, dass die Erfolgsquote stark von der Konsequenz und der Kombination der Methoden abhängt und auch von der Stärke des Befalls. Hausmittel reichen oft nicht aus, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.

Hausmittel gegen Marder

  • Hundehaare: Sie können abschreckend wirken, insbesondere wenn der Marder frisch eingezogen ist. Nach kurzer Zeit verlieren sie jedoch ihre Wirkung, da kein echter Hundegeruch (z. B. Urin oder Bewegung) vorhanden ist.
  • WC-Steine: Der künstliche Geruch soll den Marder vertreiben, verfliegt jedoch schnell. Zudem kann sich der Marder daran gewöhnen.
  • Mottenkugeln: Ihr Geruch kann zwar stören, ist aber gesundheitsschädlich für Menschen und Haustiere. In vielen Fällen sind sie sogar rechtlich problematisch, weil sie als Biozide gelten und nicht überall erlaubt sind.
  • Essig oder Chili: Häufig empfohlen, aber meist nur sehr kurzfristige Wirkung. Die Tiere meiden den Bereich einige Stunden oder Tage, kehren aber schnell zurück. Zudem können solche Maßnahmen für Ihre Haustiere sehr unangenehm werden. 
  • Stromplatten oder Elektrogitter: Sie geben bei Kontakt einen ungefährlichen, aber abschreckenden Stromimpuls ab und sind vor allem in Autos oder auf Dachböden wirksam.
  • Mardergitter und Drahtgeflechte: Diese bauliche Maßnahme verwehrt den Zugang zu allen potenziellen Einstiegspunkten. Sie können auch unter Dachziegeln oder an Lüftungsöffnungen montiert werden.
  • Duftmarkenentfernung: Marder orientieren sich stark an Gerüchen. Wird der Dachboden professionell gereinigt und desinfiziert, verliert er seine Anziehungskraft.

Mardervergrämung: Sind Ultraschallgeräte aus dem Baumarkt wirksam? 

Ultraschallgeräte aus dem Baumarkt können Marder wirksam vertreiben, vorausgesetzt, sie erfüllen bestimmte technische Kriterien und werden richtig installiert. Auch der Aufstellort und die Anzahl der Geräte spielen eine große Rolle für den Erfolg. Doch selbst das beste Ultraschallgerät wirkt nicht, wenn der Marder beispielsweise Rückzugsorte ohne Beschallung findet. Mehrere Geräte in Kombination und die bauliche Absicherung aller Zugänge sind die beste Lösung für langfristigen Erfolg.

Marder vergrämen mit Ultraschall: Worauf Sie achten sollten

Einbauort und technische EigenschaftenTipps
FrequenzenNur Geräte mit wechselnden Frequenzen verhindern, dass sich der Marder an das Signal gewöhnt.
AutoBauen Sie mehrere kleine Geräte an unterschiedlichen Stellen (Motorraum, Unterboden) ein.
DachbodenKombinieren Sie Ultraschall mit Geruchsstoffen oder Lichtreizen, um die Wirkung zu verstärken.
ReichweiteDer Schall sollte möglichst den gesamten Raum abdecken. Schallschatten (z. B. hinter Balken) vermeiden.
StromversorgungAchten Sie auf eine zuverlässige Stromquelle oder Batterielaufzeit. Viele Geräte verlieren ohne Wartung ihre Wirkung.

Wann ist eine professionelle Vergrämung notwendig?

Eine professionelle Marderbekämpfung ist immer dann sinnvoll, wenn eigene Maßnahmen wie Hausmittel oder handelsübliche Ultraschallgeräte keinen dauerhaften Erfolg bringen oder der Marderbefall bereits fortgeschritten ist. Spätestens wenn sich der Marder regelmäßig in der Scheune, auf dem Dachboden, im Motorraum oder im Garten aufhält oder bereits sichtbare Schäden entstanden sind, sollte ein Fachbetrieb eingeschaltet werden. Eigenmaßnahmen stoßen oft an ihre Grenzen, wenn der Zugangspunkt des Tieres nicht gefunden oder fachgerecht abgedichtet wird. Marder sind äußerst geschickt und finden selbst kleinste Öffnungen, um erneut einzudringen. 



Wie geht ein Fachbetrieb bei der Vergrämung vor? 

Ein professioneller Schädlingsbekämpfer oder Vergrämungsspezialist kennt das Verhalten der Tiere genau und kombiniert verschiedene Methoden wie akustische, optische und physische Abwehrmaßnahmen zu einem wirkungsvollen Gesamtkonzept. Außerdem überprüft er regelmäßig die Erfolgswirkung der eingesetzten Mittel und sorgt dafür, dass der Marder dauerhaft fernbleibt, ohne ihm zu schaden. Das bedeutet auch, dass er vor einer Abdichtung genau überprüft, ob sich noch Tiere beispielsweise im Dachboden befinden. Auch hier greift, genau wie beim Entfernen eines Taubennestes oder wenn Sie den Kammerjäger für Wespen holen, das Tierschutzgesetz.

Typische Vorgehensweise

  • Einsatz von Ultraschallgeräten mit wechselnden Frequenzen
  • Sprays mit intensiven Geruchsstoffen
  • Absperrungen von Dachluken, Lüftungsschlitzen oder Kabelkanälen
  • Dokumentation und Nachkontrolle

Marderbekämpfung: Was passiert, wenn der Marder nicht ausziehen will? 

In seltenen Fällen verweigern Marder trotz Vergrämung den Auszug aus Ihrem Auto oder trauten Heim. In solchen Situationen verstärken Fachbetriebe die Maßnahmen, indem sie mehrere Geräte kombinieren oder besonders hartnäckige Zugänge sichern. Einige Betriebe bieten Garantien und kommen erneut, wenn der Erfolg ausbleibt. Dabei wird die Strategie angepasst und in extremen Fällen mit zuständigen Behörden abgestimmt, falls eine Lebendfalle in Betracht gezogen werden muss.

Marder kriecht in einem Dachstuhl zwischen Holzbalken entlang, mit dem Kopf nach oben gerichtet und aufmerksamem Blick in einer rustikalen Holzumgebung.
Hat sich ein Marder in der Scheune oder unter dem Dach ein neues Zuhaue geschaffen, sollten Sie versuchen, ihn mit tierschutzgerechten Mitteln zu vertreiben © Michel VIARD / istockphoto.com

Was kostet eine professionelle Mardervergrämung? 

Die Kosten einer professionellen Mardervergrämung können je nach Situation deutlich variieren. In der Regel sollten Sie mindestens 200 Euro einplanen, bei größeren oder komplizierteren Einsätzen kann der Preis jedoch bis zu mehreren hundert Euro betragen. Ein einfacher Einsatz, etwa die Vergrämung eines einzelnen Tieres im Auto oder die Anwendung einer Basismethode im Dachboden, bewegt sich meist im unteren Kostenbereich. Deutlich teurer wird es, wenn umfangreiche Abdichtungsarbeiten, eine mehrfache Kontrolle oder die Kombination verschiedener Vergrämungstechniken notwendig sind. Professionelle Fachbetriebe führen in der Regel zunächst eine gründliche Inspektion durch, um festzustellen, wie der Marder in Hohlräume des Gebäudes gelangt ist und wie stark der Marderbefall ausgeprägt ist. Auf dieser Grundlage wird ein individuelles Konzept erstellt, das sowohl die Vertreibung als auch die präventive Sicherung umfasst und damit das Marderproblem ganzheitlich betrachtet. Dadurch lassen sich spätere Schäden und zusätzliche Kosten vermeiden, eine Investition, die sich langfristig oft lohnt. Zwar wirken die Anfangskosten auf den ersten Blick höher als bei Eigenmaßnahmen, doch durch die nachhaltige Wirkung und die fachgerechte Umsetzung ist eine professionelle Vergrämung meist die effizientere und kostengünstigere Lösung auf Dauer.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten? 

  • Ort des Befalls (Auto, Dachboden, Garten)
  • Anzahl der notwendigen Maßnahmen (Ultraschall, Spray, bauliche Arbeiten)
  • Häufigkeit der Nachkontrollen
  • Zugänglichkeit des betroffenen Bereichs
  • Anfahrtskosten des Fachbetriebs
  • regionale Unterschiede bei Handwerkerpreisen
SCHON GEWUSST?
Manche Fachbetriebe bieten Pauschalpakete inklusive Nachkontrolle an. Das kann sich lohnen, wenn der Befall besonders hartnäckig ist. Daher ist es ratsam, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen.

Marder vertreiben: Wann lohnt sich die professionelle Mardervergrämung?

  • bei wiederholtem Befall trotz Eigenmaßnahmen
  • wenn hohe Schäden am Auto oder Haus entstehen
  • bei schwer zugänglichen Bereichen wie Dachböden und Hohlräumen
  • wenn die Mardervertreibung besonders effektiv und langfristig sein soll

Mardervergrämung und Rechtliches: Was ist erlaubt, was ist verboten?

Das deutsche Jagd- und Tierschutzgesetz stellt Marder unter Schutz. Ein Töten oder Einfangen ist in den meisten Fällen verboten, egal, wie groß das Marderproblem auf den ersten Blick sein mag. Selbst Lebendfallen dürfen nur unter engen rechtlichen Bedingungen eingesetzt werden. Daraus resultieren verschiedene Aspekte, die Sie beachten müssen, wenn Sie einen oder gar mehrere Marder bekämpfen möchten. 

Darf man einen Marder einfach einfangen oder töten?

Marder stehen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes, das es verbietet, wild lebenden Tieren ohne triftigen Grund nachzustellen, sie zu verletzen oder zu töten. Zudem unterliegen Steinmarder dem Jagdrecht, dürfen also nur von Personen mit entsprechender Berechtigung wie Jägern und ausschließlich außerhalb der Schonzeiten bejagt werden. Für Privatpersonen ist das Aufstellen von Fallen oder gar das Töten eines Marders daher streng verboten und kann mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden. Auch aus tierschutzrechtlicher Sicht ist das Töten eines Marders nur in Ausnahmefällen erlaubt, etwa wenn ein Tier schwer verletzt ist und leidet. In allen anderen Fällen gilt: Der Marder darf weder gefangen noch getötet, sondern lediglich vertrieben werden. Maßnahmen wie das Auslegen von Gift, das Aufstellen nicht zugelassener Fallen oder das Verschließen von Zugängen, während sich das Tier noch im Gebäude befindet, sind nicht nur verboten, sondern können auch gefährlich und grausam sein. 

Wann darf eine Lebendfalle eingesetzt werden? 

Eine Lebendfalle ist nur in Ausnahmefällen erlaubt, etwa wenn ein Marder trotz Vergrämung nicht weicht und Gefahr besteht. Hierfür benötigen Sie eine Genehmigung der Jagdbehörde, die auf die Einhaltung tierschutzgerechter Vorschriften achtet. Die Falle muss täglich kontrolliert und das Tier sofort wieder freigelassen werden. Das Umsiedeln, also das Fangen und Aussetzen eines Marders wird rechtlich wie Jagdwilderei behandelt und ist nur mit Sondergenehmigung möglich. 

Was sagt das Tierschutzgesetz zur Marderabwehr? 

Das Tierschutzgesetz (§ 1 TierSchG) verlangt, dass keinem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerz, Leid oder Schaden zugefügt werden dürfen. Auch wenn die meisten Marderarten in Deutschland nicht unter besonderem Artenschutz stehen, unterliegen sie dem Jagdrecht. Insofern dürfen nur Personen mit Jagdschein und außerhalb der Schonzeit gemäß den Regelungen des Jagdrechts gegen sie angehen. Während der gesetzlichen Schonzeit von März bis Oktober sind Eingriffe wie Fang oder Tötung völlig untersagt, um die Aufzucht von Jungtieren zu schützen. Das gilt auch für Schädlingsbekämpfer. Erlaubt sind in der Regel nur vergrämende Maßnahmen und Abschirmung, solange dabei kein Tier zu Schaden kommt.

Was passiert, wenn man gegen das Tierschutzgesetz verstößt?

Wer in Deutschland Marder ohne entsprechende Jagderlaubnis fängt, tötet oder gar vergiftet, verstößt gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesjagdgesetz und riskiert empfindliche Strafen. Es drohen Geldbußen bis zu 5.000 Euro und in Härtefällen sogar Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren. [1] Dabei ist das illegale Fangen oder Töten von Mardern in der Schonzeit besonders streng verboten, um den Schutz der Jungtiere sicherzustellen. Die Aufstellung von Fallen oder andere Fangmethoden ohne die erforderlichen Genehmigungen können ebenfalls strafrechtlich verfolgt werden. Selbst der Versuch, einen Marder ohne Jagdschein zu fangen oder zu töten, gilt als Straftat und zieht Bußgelder oder Freiheitsstrafen nach sich.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Vermeiden Sie es, Lockstoffe oder Futterreste offen liegenzulassen. Marder werden stark von Gerüchen angezogen und könnten dadurch erst angelockt werden.
  2. Schneiden Sie Bäume und Sträucher zurück, wenn sie in der Nähe von Dach oder Balkon wachsen, sie dienen Mardern oft als Kletterhilfe auf das Gebäude.
  3. Lassen Sie regelmäßig das Dach und den Motorraum Ihres Fahrzeugs von einem Fachbetrieb inspizieren, wenn Sie in einer marderaktiven Region leben.
  4. Nutzen Sie Bewegungsmelder mit Licht- oder Wasserauslösung als zusätzliche Maßnahme zur Abschreckung, insbesondere in Gärten oder auf Carports.
  5. Lagern Sie Gegenstände auf dem Dachboden möglichst geordnet und in geschlossenen Behältern. So verhindern Sie, dass Marder ungestörte Rückzugsorte oder Nistmöglichkeiten finden.


Fazit

Marder sind faszinierende Tiere, können jedoch große Schäden verursachen, wenn sie sich auf Dachböden oder in Fahrzeugen einnisten. Die Marderabwehr setzt hier auf tierschutzgerechte Methoden, um die Tiere nachhaltig und ohne Gewalt zu vertreiben. Besonders effektiv ist eine Kombination aus technischen, geruchsbasierten und baulichen Maßnahmen, die individuell auf die jeweilige Situation abgestimmt wird. Da einzelne Hausmittel oder Geräte häufig nur kurzfristige Wirkung zeigen, empfiehlt sich bei anhaltendem Befall die Unterstützung durch einen Fachbetrieb. Profis in Sachen Mardervergräumung erkennen Schwachstellen, kombinieren passende Methoden und sorgen dafür, dass Marder dauerhaft fernbleiben. Doch auch die rechtlichen Vorgaben dürfen Sie nicht außer Acht lassen: Marder dürfen weder gefangen noch getötet werden. Verstöße gegen das Tier- und Naturschutzgesetz können mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden. Wer frühzeitig und gesetzeskonform handelt, schützt nicht nur sein Eigentum vor teuren Schäden, sondern leistet auch einen Beitrag zum Tierwohl und zum ökologischen Gleichgewicht. So lässt sich ein friedliches Miteinander von Mensch und Tier dauerhaft sichern.

Mardervergrämung: Häufig gestellte Fragen

Können Marder Krankheiten übertragen? 

Marder können Parasiten wie Flöhe oder Zecken sowie Krankheitserreger verbreiten. Besonders ihr Kot kann hygienische Risiken bergen. Eine Reinigung der betroffenen Stellen sollte daher stets mit Schutzkleidung erfolgen. 

Wie lange dauert eine Mardervergrämung durch den Fachbetrieb?

Ein einzelner Einsatz kann wenige Stunden dauern, während bei Dachbodenbefall mit baulichen Maßnahmen mehrere Tage erforderlich sind. Nachkontrollen folgen meist innerhalb von 2 bis 4 Wochen. 

Wie verhindert man, dass Marder nach einer Vergrämung zurückkommen?

Der wichtigste Schritt ist, Zugänge dauerhaft zu verschließen. Ohne bauliche Sicherungen kehren Marder häufig zurück. Zudem sollte der Bereich regelmäßig kontrolliert werden. 

Gibt es Versicherungen gegen Marderschäden?

Viele Teilkaskoversicherungen decken Marderschäden am Auto ab, vor allem durchgebissene Kabel und Schläuche. Im Haus sind solche Schäden dagegen meist nicht versichert, es sei denn, spezielle Zusatzbausteine sind abgeschlossen.

Quellen

[1] Strasmann, Jan Frederik. „Marder unter Naturschutz – Tierschutz-Bußgeldkatalog 2025“. Bußgeldkatalog, bussgeldkatalog.org, 10. Juni 2015, www.bussgeldkatalog.org/tierschutz-marder/.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.