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Insekten

Woher kommen fliegende Ameisen und was kann man gegen sie tun?

Schaedlingsvernichtung.de Team
Verfasst von Schaedlingsvernichtung.de Team
Zuletzt aktualisiert: 31. Mai 2021
Lesedauer: 8 Minuten
Fliegende Ameisen sind paarungsbereite Männchen und Weibchen. © sandergroffen / istockphoto.com

Was sind fliegende Ameisen?

Geflügelte Ameisen sind keine eigene Art, sondern geschlechtsreife Ameisenmännchen und Weibchen verschiedener Ameisenarten. Für eine kurze Zeitspanne ermöglichen ihnen Flügel sich auf weitere Distanzen zu verteilen und auf ihrem Hochzeitsflug zu paaren.

Eine geflügelte Ameise kriecht zwischen Blättern und Erde, während im Hintergrund weitere Ameisen zu sehen sind. Die Szene zeigt die Ameise in Nahaufnahme mit deutlichen Details der Flügel und der Umgebung.
Fliegende Ameisen sind paarungsbereite Männchen und Weibchen. © sandergroffen / istockphoto.com

Fliegende Ameisen sind harmlose, hormongesteuerte Insekten, die dem Drang der Fortpflanzung unterliegen. Sie richten keinen Schaden in Haus oder Garten an, können aber dennoch sehr aufdringlich und störend sein. Von Mai bis August läuft die Partnersuche und Paarungszeit. In diesem Zeitraum sollten Sie einiges beachten, um sich vor den Störenfrieden zu schützen. Erfahren Sie auf Schaedlingsvernichtung.de, wie Sie einem Befall von Flugameisen vorbeugen und sich der geflügelten Insekten in Haus oder Garten ohne Einsatz von Giftstoffen entledigen können.

Wie kann man fliegende Ameisen von Termiten unterscheiden?

Fliegende Ameisen sind zwar nicht schädlich, aber sie können für so manchen Hausbesitzer und Gärtner dennoch eine Plage darstellen. Oft werden die geflügelten Ameisen allerdings mit zerstörerischen Termiten verwechselt. Termiten werden fälschlicherweise häufig als weiße Ameise bezeichnet, obwohl sie in keiner Weise mit Ameisen verwandt sind. Beide Insektenarten leben in einem Staat und bilden Flügel zur Paarungszeit aus. Die unterschiedliche Farbgebung der Tiere ist nur ein vager Hinweis auf die Arten: Termiten sind hell gelblich oder hellbraun, während Ameisen dunkel gefärbt sind. Sicher erkennen Sie fliegende Ameisen an ihrem eingeschnürten Hinterleib; Termiten besitzen dort keine Einschnürung.

Woher kommen fliegende Ameisen?

Von Mitte Mai über die heißen Sommermonate paaren sich Ameisen. Hierzu bilden die Männchen und zukünftige Königinnen für einige Stunden Flügel aus. Die Männchen sterben nach einigen Stunden, aber die weiblichen Ameisen legen nur ihre Flügel ab. Sie begeben sich dann auf die Suche nach der passenden Stelle für die Gründung eines eigenen Staates oder kehren in ihr altes Nest zurück. Meist verweilen die geflügelten Ameisen nicht lange im Haus oder auf der Terrasse, da sie nach weiteren potentiellen Partnern suchen.

Die Tiere gelangen vor allem vereinzelt und meist durch Zufall in Ihre Räumlichkeiten. Ein Nest von fliegenden Ameisen im Haus ist eher unwahrscheinlich. Die Tiere bleiben nur für einen begrenzten Zeitraum geflügelt. Es kann natürlich der Fall sein, dass Sie bereits ein Ameisennest im Haus haben und die Flugameisen aus diesem stammen. Achten Sie darauf, ob Sie auch flügellose Ameisen in Ihrem Haus erspähen. Natürlich können sich auch einzelne Tiere angelockt durch eine Duftspur zufällig in Ihre Wohnung und ans Fenster verirrt haben. Flugameisen im Garten müssen nicht zwingend aus einem nahgelegenen Nest stammen. Die Tiere können weitere Strecken zurücklegen, so dass sie auch hier nur ein Gast auf der Durchreise sind. Entdecken Sie fliegende Ameisen in Ihrem Mauerwerk oder Rasen, sollte es Sie nicht unnötig beunruhigen. Dennoch sollten Sie die Insekten aus Ihrem Haus vertreiben, damit diese sich nicht nach der Paarung ein Nest in Ihrem Zuhause bauen.

Sind fliegende Ameisen gefährlich?

Im Garten stellen Ameisen ein wichtiges Glied des ökologischen Gleichgewichts dar. Sie räumen den Boden auf, helfen unbeabsichtigt bei der Aussaat von Pflanzensamen und lockern die Erde auf. Flugameisen stellen in Wohnung, Haus oder Garten zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr dar. Auf ihrem Hochzeitsflug können die Insekten jedoch so manchen Gärtner zur Weißglut treiben, und auch im Haus sind die Flugameisen kein willkommener Gast. Der Einsatz von Giftstoffen ist unnötig, da Flugameisen in der Regel nicht zu Hunderten auf einem Ameisenpfad in Ihr Haus gelangen werden. Die fliegenden Ameisen suchen nicht nach Futter, sondern nach Fortpflanzungspartnern.

Wie kann man fliegende Ameisen im Haus bekämpfen?

Entdecken Sie geflügelte Ameisen in Ihrem Zuhause, sollten Sie zwischen einzelnen Tieren und einem Nest unterscheiden. Einzelne Flugameisen können ganz zufällig an Ihr Fenster oder in Ihr Haus gelangen. Diese können Sie dann auch einzeln mit natürlichen Methoden vertreiben. Der Gebrauch von Hausmitteln erweist sich hierbei als wirksam in der Ameisenbekämpfung. Haben Sie Grund zur Annahme, dass sich Ameisen in Ihre Vierwände eingenistet haben, wird empfohlen, sich den Rat eines Fachmanns zu holen. Informieren Sie sich zu Möglichkeiten der effizienten Ameisenbekämpfung, damit der Staat nicht weiter anwächst. Finden die Tiere Nahrung in Ihrer Wohnung, senden die Insekten Duftstoffe aus, die wiederum noch mehr Ameisen anlocken werden. Vorbeugende Maßnahmen wie Fliegengitter oder der Einsatz von ätherischen Ölen sind eine wirksame Möglichkeit, um Ameisen fernzuhalten. In den Sommermonaten der Paarungszeit sollten Sie zusätzlich Fenster und Türen geschlossen halten.

Welche Hausmittel helfen gegen fliegende Ameisen?

Flugameisen haben genauso wie normale Ameisen einen empfindlichen Geruchssinn. Scharfe, strenge und starke Gerüche vertreiben die fliegenden Insekten effektiv. Haben Sie eine Ameisenstraße in Ihrer Wohnung oder auf der Terrasse entdeckt, können Sie Zimt und Kaffeepulver ausstreuen oder die Ameisenstraße mit Zitronensaft und Essig beträufeln. Das Auslegen von Gewürznelken, Lavendelblättern oder Zitronenscheiben verschreckt fliegende Ameisen ebenfalls. Ein Teller oder Schwamm mit einer Zuckerlösung lockt die kleinen Insekten an; dann können Sie diese mithilfe eines Staubsaugers einsaugen oder mit heißem Wasser vernichten. Das Einsprühen der Nester mit Knoblauchsud oder Brennnesseljauche ist ebenfalls recht wirksam.

ACHTUNG:
Verwenden Sie niemals Backpulver oder Natron zum Vertreiben der Flugameisen. Diese Substanzen dehnen sich im Körper der Insekten aus und lassen diese qualvoll sterben.

Wie kann man fliegende Ameisen vertreiben?

Vertreiben Sie fliegende Ameisen aus Ihrem Haus, indem Sie die Tiere mit einem Fön oder Ventilator durch geöffnete Fenster oder Türen ins Freie pusten. Abends können Sie die Flugameisen auch mit Licht nach Draußen locken. Haben Sie ein Nest entdeckt, so können Sie dessen Eingänge verstopfen und Klebefallen auslegen oder die Insekten mit einem Staubsauger einfangen: Stellen Sie den Sauger hierzu auf die niedrigste Stufe und befestigen Sie einen Nylonstrumpf im Inneren des Staubsaugers. Nach dem Einsammeln können Sie die Tiere draußen freilassen.

Wie kann man verhindern, dass fliegende Ameisen ins Haus gelangen?

Ameisen kriechen durch einen schmalen Spalt zwischen zwei grauen Steinen. Der Hintergrund ist unscharf mit Sand und kleinen Steinchen, was ein natürliches Umfeld zeigt. Die Nahaufnahme hebt die Details der Ameisen hervor.
Beugen Sie dem Nestbau auf Ihrer Terrasse schon beim Einbau vor. © Skitterphoto / pixabay.com

Um einer Flugameisenplage effektiv vorzubeugen, müssen Sie das Eindringen der Insekten in Ihr Haus oder Wohnung verhindern:

  • Es bietet sich an, Fliegengitter an allen Fenstern anzubringen und Schäden am Mauerwerk zu beheben, so dass es keine Eintrittsmöglichkeiten gibt. In den Sommermonaten empfiehlt es sich, Türen und Fenster größtenteils geschlossen zu halten.
  • Lassen Sie Speisen und Getränke nicht unnötig offen herumstehen. Halten Sie Marmeladen- und Honiggläser sauber und verschlossen und achten Sie generell auf eine starke Hygiene im Haus. Waschen Sie Verpackungsmüll und halten sie Mülleimer geschlossen.
  • Haben Sie Zimmerpflanzen, dann achten Sie auf einen möglichen Blattlausbefall. Ameisen melken Blattläuse und sehen diese als Nahrungsquelle an.
  • Als weitere Abwehrmethode können Sie Kreise mit Schlämmkreide um Ihr Haus ziehen oder Köderdosen auslegen, um die Ameisen vom Haus fernzuhalten.
  • Duftlampen und ätherische Öle können hier ebenfalls auch präventiv zur Ameisenvorbeugung eingesetzt werden.
  • Beim Bau einer Terrasse können Sie grobe Materialien wie Kies oder Splitt anstatt Sand wählen und so den Nestbau von Ameisen verhindern.

Wie kann man fliegende Ameisen im Garten bekämpfen?

Was hilft gegen fliegende Ameisen im Garten? Wie auch im Haus gilt hier, dass Sie die Ameisen nicht töten müssen, um Sie effizient zu vertreiben. Aufgrund ihrer Nützlichkeit wird empfohlen, die Insekten mit natürlichen Mitteln zu vertreiben. Die Vertreibungsmethoden sollten beim Ameisennest beginnen. Sie können auf natürliche Duftstoffe von ätherischen Ölen zurückgreifen. Das Anpflanzen von mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Lavendel oder Thymian empfiehlt sich daher als wirksame Waffe gegen einen Ameisenbefall. Sie können auch Lavendel-, Farnkraut- oder Wacholderblätter auf den Ameisenpfaden auslegen. Animieren Sie den Ameisenstaat zu einem Umzug, indem Sie einen Ersatz-Unterschlupf konstruieren: Ein Kübel mit Holzwolle oder Stroh wird über den Ameisenhaufen gestülpt und verführt die Tiere freiwillig umzuziehen. Nach einigen Tagen können Sie den Staat mithilfe eines Spatens zu einem anderen Standort bringen und die fliegenden Ameisen werden Sie nicht weiter belästigen. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.

Sollten die jeweiligen Maßnahmen nicht fruchten, können Sie sich immer noch Gedanken zu drastischeren Möglichkeiten zum Vernichten der Flugameisen machen. Bei einer starken Plage empfiehlt es sich, den Rat eines Fachmanns einzuholen, damit beim Einsatz von Giftstoffen nicht auch andere nützliche Insekten zu Schaden kommen.

Fazit

Fliegende Ameisen sind keine Schädlinge, aber sie können dennoch zu erheblichen Störungen in Haus und Garten führen. Nutzen Sie eine der vielen natürlichen Hausmittel und Vertreibungsmethoden, um sich der Flugameisen zu entledigen. Neben ätherischen Duftstoffen, bietet sich auch das Umsiedeln des gesamten Ameisenstaates als tierfreundliche Lösung an. Bei stärkerem Befall empfiehlt es sich, den Rat eines Fachmanns in Anspruch zu nehmen, um sich selbst und andere Tiere durch zum Beispiel den Einsatz von Gift nicht unnötig zu gefährden.

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