Wie kommen Marder ins Haus und welche Schäden drohen?
Das ganze Jahr über schleichen sich Marder durch offene Fenster ins Haus und finden in geschützten, dunklen Hohlräumen wie Garagen, Dachböden und Gartenschuppen Unterschlupf. Dort hinterlassen sie häufig Schäden, indem sie die Bausubstanz zernagt oder die Räume mit Urin und Kot beschmutzt. Verzweifelten Hausbewohnern bleibt oft nichts anderes übrig, als erfahrene Schädlingsbekämpfer zu kontaktieren.

Zu der Mardern zählen Iltisse, Dachse und Wiesel. Die Echten Marder, die umgangssprachlich meist als Marder bezeichnet werden, bilden eine Gattung innerhalb dieser Familie. Am häufigsten geraten Menschen hierzulande mit Steinmardern und Baummardern aneinander. Erstere sind insbesondere bei Autobesitzern gefürchet. Es gibt durchaus Möglichkeiten, mit Mardern, die sich im Haus eingenistet haben, zu leben, indem Sie mit ein paar Tricks Ihr Eigentum schützen. Eine Unterlage aus Kunststoff, wie zum Beispiel eine Abdeckplane, verhindert Schäden am Fußboden durch Marderkot und die Wanddämmung lässt sich mit Platten aus Gipskarton gegen Bisse schützen. Möchten Sie den Marder lieber loswerden, erfahren Sie im Folgenden, wie sich die Tiere im Haus einnisten, was Sie dagegen tun können und wer die Kosten für die Beseitigung von Marderschäden übernimmt.
Wo in sind Marder am verbreitetsten?
Mitteleuropa ist der Lebensraum der Baummarder und der Steinmarder. Erstere sind fast nur im Wald zu finden, während letztere sich auf Wiesen, in Parks und in der Nähe von Menschen aufhalten. Marder suchen im Garten verstärkt nach geschützten, dunklen Hohlräumen wie Steinhaufen und Mauerritzen. Aus diesem Grund sind sie in deutschen Ställen und Schuppen häufig zu Gast. Im Haus nisten sich Marder am ehesten unterm Dach ein.
Wie kommt der Marder ins Haus?
Auf der Suche nach Nahrung dringen Marder in die Häuser der Menschen ein. Sie sind hervorragende Kletterer und nutzen Dachrinnen, lockere Steine oder Schächte im Mauerwerk, um sich Zutritt zu den Räumlichkeiten verschaffen. Auf dem Dachboden fühlen sich Marder besonders wohl, weil es sich um einen wenig frequentierten, dunklen und warmen Ort handelt, in dem sie ungestört ihr Nest aufbauen können. Gleichzeitig sind Lebensmittelreste nicht weit. Da Marder alles fressen, stellen offene Mülleimer für sie eine leicht zugängliche Speisekammer dar. Gerade Dämmwolle ist eignet sich hervorragend als Versteck, aus diesem Grund wird sie oft von den Nagern in Mitleidenschaft gezogen.
Woran kann man einen Marder im Haus erkennen?
Marder sind nachtaktiv. Sie werden ihn aus diesem Grund daher wahrscheinlich kaum zu sehen bekommen. Hören Sie jedoch regelmäßig Kratzgeräusche von oben mitten in der Nacht, kann es sich um einen Marder auf dem Dachboden handeln. Ein Beweis für seine Anwesenheit sind Kot- und Urinspuren sowie Schäden an der Bausubstanz durch Bisse. Tote Ratten, Vögel und sonstiges Aas auf dem Dachboden sind ebenfalls ein Hinweis, dass ein Marder sein Nest in der Nähe gebaut hat.
Hält ein Marder Winterschlaf?
Im Gegensatz zu anderen Nagern halten Marder keinen Winterschlaf. Gerade im Winter findet ein Marder auf dem Dachboden eine angenehme Unterkunft, da in der freien Natur das Nahrungsangebot abnimmt.
Welche Schäden können Marder anrichten?
Marder besitzen scharfe Krallen und Zähne. Damit zerstören sie das Baumaterial der Häuser, in denen sie sich einnisten. Zu den häufigsten Schäden, die Marder auf dem Dachboden verursachen, gehören Kratzspuren an den Fassaden und an den Wänden. Die Tiere beißen sich auf ihrem Weg nach oben regelrecht durch das Mauerwerk durch und zerstören damit die Dämmung, Elektrokabel und Dachziegel. Darüber hinaus fressen sich ihre Exkremente durch den Fußboden und ruinieren dauerhaft Bodenbeläge wie Parkett oder Teppich. Im Extremfall sickern sie sogar bis in die untere Etage durch. Der Geruch gilt als penetrant und löst bei Menschen Kopfschmerzen und Übelkeit aus.
Marder sind Jäger. Zu ihren Beuten gehören Vögel, Ratten und Fische. Die toten Tiere schleppen die Nager in ihr Versteck. Das verwesende Aas zieht Fliegen und weitere Insekten an und sorgt für übelriechende Ausdünstungen. Im schlimmsten Fall müssen Wandtapeten, Bodenbeläge, Dämmung und Deckenverkleidung ersetzt werden, was Rechnungen in vierstelliger Höhe bedeutet. Zu den Folgeschäden eines Marders gehören außerdem höhere Heizkosten, wenn die Wärmedämmung so zerfetzt ist, dass sie ihre Funktion nicht mehr erfüllt. Ist die Isolierung von Elektrokabeln zerstört und wird das nicht rechtzeitig gemerkt, kann das im schlimmsten Fall zu einem Brand führen. Bei nicht mehr intakten Wasserleitungen drohen Überflutungen und Wasserschäden. Hat der Marder auch die Abdichtung des Dachs beschädigt, wird die Dämmung darunter nass und verliert ihre Wirkung. Außerdem wird ein Schimmelbefall wahrscheinlicher.
Können Marder für den Menschen gefährlich werden?
Wenn Sie einen Marder in Ihrem Dach vermuten, müssen Sie sich keine übertriebenen Sorgen um ihre Gesundheit machen. Marder sind scheue Tiere und greifen Menschen in der Regel nicht an. Für den Fall eines Marderbisses sollten Sie jedoch sofort einen Arzt aufsuchen, da die Tiere Krankheiten wie die Tollwut und Leptospirose übertragen können. Kontaminierte Lebensmittel sollten Sie sofort entsorgen, da sie womöglich mit dem Speichel, dem Urin oder dem Kot der Marder verschmutzt sind.
Wann zahlt die Versicherung für Marderschäden auf und unter dem Dach?
Hat ein Marder im Haus Schäden an der Dämmung oder an der Elektrik verursacht, bedeutet das nicht selten eine Reparaturkosten in vierstelliger Höhe. Nicht die Hausratversicherung, sondern die Wohngebäudeversicherung ist dafür zuständig. Hier sollten Sie jedoch darauf achten, dass Ihr Vertrag eine Kompensation von Wildtierschäden vorsieht.
Wie melde ich einen Marderschaden?
Melden Sie den Vorfall umgehend schriftlich Ihrer Versicherung, sobald Sie vermuten, dass ein Marder sich in Ihrem Haus eingenistet hat. Wichtig ist dabei, die Schäden mit Bildern zu dokumentieren.
Marder im Dach: Ist eine Mietminderung möglich?
Mehrere Gerichtsurteile bestätigen, dass Mieter im Fall eines Marders auf dem Dachboden eine Mietminderung durchsetzen können. Bis zu 24 Prozent darf die Miete gekürzt werden. Jedoch reicht die Anwesenheit des Marders im Haus dafür nicht aus. Nur schwerwiegende Störungen wie eine ständige Lärmbelästigung und eine Verschmutzung der Wohnräume, die die Lebensqualität beeinträchtigen, gelten als ausreichende Gründe.
Marder im Haus – wie wird man sie los?
Wer ein Nagetier auf dem Dachboden vermutet, kann zu Hausmitteln wie Geruchsfallen zurückgreifen, um den Marder zu vertreiben. Auch Lärmquellen oder Ultraschallgeräte sollen die Marder aus Ihrem Haus vergrämen. Die Aussicht eines dauerhaften Erfolgs ist jedoch fraglich, da die Tiere meist nur vorübergehend ihr Revier verlassen und nach einer Weile zurückkehren. Welche Mittel es gibt, um Marder zu vertreiben, erfahren Sie detailliert in diesem Artikel.