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Maulwurfbekämpfung: Was ist erlaubt und wie kann man Maulwürfe vertreiben?

Schaedlingsvernichtung.de Team
Verfasst von Schaedlingsvernichtung.de Team
Zuletzt aktualisiert: 01. Juni 2021
Lesedauer: 7 Minuten
Maulwurfhügel verunstalten den Garten. © Meineresterampe / Pixabay.com

Sind Maulwürfe Schädlinge oder Nützlinge?

Blind, unter der Erde grabend und ein Ärgernis für jeden Gärtner – das ist der Maulwurf. Die kleinen Säugetiere sind eigentlich sehr nützlich für den Garten, da sie den Boden auflockern und sich von Schädlingen wie Schnecken ernähren. Für viele Gärtner stellen sie aufgrund ihrer Grabearbeiten dennoch eine Plage dar.

Eine Wiese mit mehreren Maulwurfshügeln, die gleichmäßig über das grüne Gras verteilt sind. Die Hügel bestehen aus dunkler Erde und sind in verschiedenen Größen vorhanden, während das Sonnenlicht sanft auf die Szene fällt.
Maulwurfhügel verunstalten den Garten. © Meineresterampe / Pixabay.com

Der Maulwurf kommt hauptsächlich in Mittel- und Osteuropa vor und kann bis zu 6 Jahre alt werden. Er ernährt sich von Insekten, Würmern und Larven. Maulwürfe sind nachtaktiv und aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise nur sehr selten an der Tagesoberfläche zu entdecken. Sie sind bestens an ihren Lebensraum angepasst und besitzen ein glattes schwarzes Fell, welches ihnen ein ungehindertes Bewegen in den engen Tunneln ermöglicht. Greifvögel, Marder, Wiesel und Füchse sind die natürlichen Feinde der Maulwürfe. Da sie aber selten an die Erdoberfläche kommen, sind sie relativ gut geschützt vor solchen Fressfeinden und können sich daher ungestört ausbreiten.
Im Winter und im Sommer arbeiten die kleinen Insektenfresser mithilfe ihrer schaufelförmigen Vorderpfoten an ihren Tunnelsystemen und hinterlassen dabei viele Maulwurfshaufen. Neben einem Schlafplatz, einer Nist- und Vorratskammer, nutzt der Maulwurf seine Gänge vor allem zur Jagd auf Würmer. Dabei können die Tunnel bis zu 200 Meter lang werden und 70 Zentimeter tief in die Erde reichen. Orientieren tun sich die kleinen Säugetiere vor allem über ihren Gehör- und Tastsinn, da sie fast blind sind. Mithilfe ihrer Körperbehaarung können sie auch geringe Erschütterungen und Druckveränderungen wahrnehmen und so zum Beispiel potentielle Nahrung lokalisieren.

So manchen Gärtner hat der Maulwurf durch seine Erdarbeiten zum Verzweifeln gebracht. Man muss bei der Vertreibung der Insektenfresser jedoch einiges beachten, da die Tiere unter Naturschutz stehen. Erfahren Sie auf Schaedlingsvernichtung.de alles zu den Möglichkeiten und Methoden der Bekämpfung von Maulwürfen.

Wühlmaus oder Maulwurf: Wie erkennt man den Unterschied?

Maulwurf und Wühlmaus gehören beide zu den Säugetieren und sind für ihre Erdhaufen bekannt. Während Wühlmäuse als jedoch zur Ordnung der Nagetiere gehört, zählen Maulwürfe zu den Insektenfressern. Die Größe und Beschaffenheit der Erdhaufen geben am besten Auskunft über den Verursacher: Wühlmäuse verursachen unauffällige, flache, längliche Hügel. Die Haufen der Maulwürfe sind dagegen kuppelförmig, breit und können bis zu 25 Zentimeter hoch sein. Außerdem sind Maulwurfhügel frei von Pflanzenresten und Wurzeln und haben ein senkrechtes Eingangsloch.

Maulwurfbekämpfung: Was ist erlaubt?

Grundsätzlich stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Verfügung, um Maulwürfe zu bekämpfen. Zwei dieser Methoden, nämlich das Töten und Fangen, sind jedoch laut Bundesamt für Naturschutz in Deutschland strengstens verboten. Erfahren Sie im Folgenden mehr zu den gesetzlichen Richtlinien und möglichen Methoden der Maulwurfvertreibung.

Stehen Maulwürfe unter Naturschutz?

Der Maulwurf ist laut Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Er ist auf der roten Liste zwar als stabil und nicht vor dem Aussterben bedrohte Spezies notiert, dennoch unterliegt er einem besonderen Schutz. Für die Beschädigung der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der Tiere, sowie das Fangen oder gar Töten von Maulwürfen kann ein hohes Bußgeld verhängt werden.

Darf man Maulwürfe fangen?

Das Fangen von Maulwürfen ist ebenso wie das Töten gesetzlich nicht erlaubt und strafbar. Dementsprechend sind der Gebrauch von Zangen- oder Drahtfallen nicht gestattet. Auch die Nutzung von Lebendfallen bei der Maulwurfjagd und das Aussetzen der Tiere in einiger Entfernung sind grundsätzlich verboten. Sie können jedoch gegebenenfalls eine Sondergenehmigung erwerben.

Darf man Maulwürfe töten?

Laut den Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes Paragraph 44 ist es verboten wild lebende Tiere zu fangen, zu verletzen oder sie zu töten. Auf Grundlage dieser Regelung dürfen Maulwürfe also nicht mithilfe von Gift, Gas oder anderen Tötungsfallen vernichtet werden. Von dem illegalen Gebrauch von Giftködern oder Gasen zum Ausräuchern der Tiere wird abgeraten und der Rat eines Fachmanns empfohlen.

Was hilft gegen Maulwürfe?

Da Fangen und Töten außer Frage stehen, bleibt Ihnen nur die Möglichkeit, die Tiere zu vertreiben. Es bieten sich einige sanfte Methoden an, um die Schädlinge zu bekämpfen. Sie können die körperlichen Anpassungen der Maulwürfe zu Ihrem Vorteil nutzen. Der ausgeprägte Gehörsinn der Tiere kann durch Lärm überstrapaziert werden und sie so zu einem Wohnortwechsel bewegen. Im Folgenden erfahren Sie alles wissenswerte zu möglichen Methoden und Hausmitteln der Maulwurfbekämpfung.

Mit welchen Hausmitteln kann man Maulwürfe vertreiben?

Sie können auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen, um Maulwürfe dauerhaft zu verjagen. Die Schädlinge haben einen empfindlichen Geruchs- und Tastsinn. Mithilfe von unangenehmen Geruchsstoffen können Sie die Säugetiere effizient verscheuchen und abschrecken. Bekannte Hausmittel zur Maulwurfabwehr sind zum Bespiel saure Milch, Zitronensaft, Hundehaare, Buttermilch, Mottenkugeln, Buttersäure oder Essigessenz. Sie können auch eine Tinktur mit gepresstem Knoblauch oder Pflanzenjauche aus Wermut und Brennnessel einsetzen und damit gezielt Maulwürfe loswerden.

Einige Fachhandel bieten geruchsintensive Mittel wie Maulwurf-Schreck oder Maulwurf-Raus an, die dann gleichmäßig in den Maulwurfsgängen verteilt werden. Hierzu müssen die Tunnel aufgebuddelt und die Substanzen verteilt werden. Die Anwendung all dieser Hausmittel muss je nach den Wetterbedingungen alle paar Tage wiederholt werden bis keine neuen Maulwurfhügel auftreten. Die erfolgreiche Anwendung dieser Hausmittel ist jedoch nicht bewiesen. Viele Anwender beklagen sich über die Misserfolge der Hausmittelchen zur sicheren Maulwurfabwehr.

Wie kann man Maulwürfe sonst vertreiben?

Sie können Maulwürfe mithilfe von Barrieren von Ihrem Garten fernhalten. Die engmaschigen Gitter werden direkt unter dem Gras eingesetzt, so dass die Maulwürfe die Erde nicht an die Oberfläche schaufeln können.

Der Einsatz von Ultraschallgeräten, Windrädern oder solarbetriebenen Maulwurfschreck-Geräten bietet eine weitere Möglichkeit die Schädlinge zu vertreiben. Achten Sie dabei auf eine ausreichende Lautstärke und die richtige Frequenz, um auch Erfolge zu erzielen. Maulwurfschreck-Geräte ähneln Pfählen und werden in die Erde gebohrt, wo sie regelmäßig einen für den Maulwurf unangenehmen Ton abgeben. Um den Maulwurf vom Grundstück zu vertreiben, muss die Position des Maulwurfschrecks immer wieder verändert werden. Eine günstigere Variante stellt das Einbuddeln von Flaschen dar, welche bei Wind ebenfalls einen Ton erzeugen.

Sie können außerdem Karbid nutzen, indem Sie es in seiner festen Form im Tunnelsystem der Maulwürfe verteilen. Das Calciumcarbit reagiert mit Feuchtigkeit, wobei ein für den Maulwurf übelriechendes Gas entsteht. Die Abfallprodukte dieser Methode eignen sich gleichzeitig als Dünger, so dass Ihre Pflanzen ebenfalls von dem Einsatz Karbids profitieren.

Auch der Einsatz von Wasser soll die unterirdischen Gartenbewohner vertreiben, da sie sich nach einer Weile so belästigt fühlen, dass sie ihr Revier wechseln. Von einem Einsatz von Strom zur Maulwurfabwehr wird abgeraten, da die Tiere dadurch ernsthaft verletzt oder gar getötet werden können. Eine Garantie für einen Maulwurf freien Garten gibt es jedoch nicht. Bei einem starken Befall sollten Sie auf den Rat eines Fachmanns zurückgreifen.

Wie kann man eine Maulwurfplage verhindern?

Sie können bei der Gestaltung Ihres Gartens Maulwurf-unfreundliche Elemente einbauen, um eine Maulwurfplage vorzubeugen. Spezielle Pflanzen, wie die Kaiserkrone, Holunder, Wermut oder Lilien sollen eine abstoßende Wirkung auf Maulwürfe haben. Windspiele oder Windräder, die Töne und Pfeifgeräusche erzeugen stören die Maulwürfe ebenfalls. Der Einsatz von Maulwurfnetzen/-gittern oder Wurzelsperren kann auch präventiv genutzt werden.

Fazit

Die nützlichen Tiere werden von vielen Gärtnern gefürchtet, da sie durch ihre Maulwurfshügel die Optik des Gartens verunstalten. Mithilfe verschiedenster Methoden können Sie den Maulwürfen den Kampf ansagen und sie effizient vertreiben. Sollten Sie von einer besonders hartnäckigen Maulwurfsplage betroffen sein, empfehlen wir Ihnen den Rat eines Fachmanns einzuholen, da Maulwürfe immer noch unter Naturschutz stehen.

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