Was sind Holzwürmer?
Beim Holzwurm handelt es sich um den Gewöhnlichen oder Gemeinen Nagekäfer, ein Insekt, das seine Eier in verbautes Holz (Trockenholz) legt und dessen Larven sich vom Holz ernähren. Er ist in ganz Europa zu finden und stellt einen der häufigsten Holzschädlinge dar.

Schränke, Wandvertäfelungen, Parkett und Balken: In den eigenen vier Wänden ist Holz als Baumaterial unverzichtbar. Umso wichtiger ist die frühe Feststellung eines Befalls durch Schädlinge, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Lesen Sie in den folgenden Abschnitten, wie Sie Holzwürmer erkennen.
Holzwurm und Co: Welche Holzschädlinge gibt es?
Der Gewöhnliche Nagekäfer stellt nicht den einzigen Holzschädling dar. Zahlreiche Insekten befallen Trocken- und frisches Holz. Dabei zerstören es jedoch nur Einige so stark, dass sie eine Gefahr für den Menschen darstellen.
- Der 15 bis 25 Millimeter lange, schwarze Hausbock stellt für Splintholz eine ernste Bedrohung dar. Seine Larve ist weiß und bis zu drei Zentimetern lang, ihr Körper besteht aus sichtbaren Ringen. Mit ihren starken Kieferzangen frisst sie sich durch das Innere des Holzes, besonders durch frisches Frühholz, die Oberfläche bleibt dabei intakt. Die Fressgeräusche können jedoch auch von außen wahrgenommen werden. Die Entwicklung von der Larve zum ausgewachsenen Insekt kann bis zu 15 Jahre dauern.
- Die Larve des Gemeinen Nagekäfers bevorzugt ebenfalls weiche Frühhölzer. Das harte Kernholz von Holzarten wie Kiefern, Eichen, Lärchen und Eiben ist für sie dagegen unattraktiv. Sie ist weiß-gelblich und in sich gekrümmt. Je nach vorherrschenden Bedingungen wächst sie bis bis zu acht Jahre, bevor sie als Käfer aus seinem Versteck herauskommt. Der erwachsene Nagekäfer ist dunkelbraun, 3 bis 5 Zentimetern lang und in der Lage zu fliegen. Jedoch legt das Weibchen ihre Eier meist in der Nähe ihres Einschlupflochs. Wie der Hausbock lebt der Käfer vom Holzwurm nur drei bis fünf Wochen und nimmt während dieser Zeit keine Nahrung mehr zu sich.
- Der ausgewachsene Splintholzkäfer ist an seiner rotbraunen Farbe, seiner länglichen Form und den zwei Höckern an seinem Kopf leicht von den anderen Holzschädlingen zu unterscheiden. Die Larvenentwicklung dauert circa anderthalb Jahre. Anders als der Holzwurm und der Hausbock wirft er beim Fressen keine Späne aus, sodass der Befall noch länger unentdeckt bleibt. Auch überfällt er auch Hölzer mit einer Feuchtigkeit unter zehn Prozent, was ihn für Inhaber von antiken Möbeln, Skulpturen und Musikinstrumenten noch gefährlicher macht.
Woran erkennt man einen Holzwurm-Befall?
Haben Sie Holzschädlinge im Haus, ist eine frühe Erkennung wichtig, um den Holzwurm effektiv zu bekämpfen. Bleibt der Befall lange unentdeckt, zerstören die Larven die Struktur des Holzes. Holzwürmer im Dachstuhl kompromittieren die Tragfähigkeit der Balken, die ersetzt werden müssen. Auch bei Holzwürmern in Möbeln ist das Holz oft so beschädigt, dass nur eine Entsorgung übrig bleibt. Um Schäden in vierstelliger Höhe zu verhindern, sollten Sie besonders bei Holzwürmern im Fachwerk rasch professionelle Hilfe holen.
Wo sind Holzwürmer zu finden?
Holzwürmer in der Wohnung stellen eine sehr seltene Erscheinung dar, wenn diese beheizt ist. Die Larven des Nagekäfers bevorzugen nämlich kühle und feuchte Orte. Aus diesem Grund ist der Holzwurm im Parkett von beheizten Räumen ebenfalls ein rarer Gast. Häufig zu finden ist er dagegen in Möbeln, die in Kellern, Dachböden oder wenig beheizten Räumlichkeiten wie Kirchen, Museen und Magazinen gelagert werden. Auch in Treppen nistet sich der Holzwurm besonders gerne ein, da die Treppenhäuser oft nur spärlich beheizt werden.
Wie sehen durch Holzwürmer verursachte Schäden aus?
Sie erkennen den Holzwurm an den Löchern mit einem Durchmesser von einem bis zwei Millimetern, die die Insekten im Holz hinterlassen, wenn sie Gänge durch das Material fressen. Dabei kann es sich jedoch um einen alten Befall handelt. Die Farbe im Inneren der Löcher gibt einen ersten Hinweis darüber, ob die Schädlinge noch im Holz leben. Sind sie braun, deutet das auf einen vergangenen Befall. Sind sie dagegen hell, haben sich die Holzwurmlarven erst vor Kurzem ernährt. Finden Sie in der Nähe der Locher auch Holzmehl in Form von Spänen, ist das ein weiterer Beweis, dass sie noch aktiv sind.
Um sich zu entwickeln, sind die Larven des Gemeinen Nagekäfers auf eine Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent und eine Holzfeuchtigkeit von über 12 Prozent angewiesen. Herrschen in Ihren Wohnräumen normale Wohnbedingungen (Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent), ist ein Befall von Holzwürmern unwahrscheinlich. Eine Ausnahme bilden jedoch Fußböden in wenig genutzten Räumen. Wird zu oft nass gewischt und wenig geheizt, finden Holzwürmer in Dielen und Parketts eine ideale Umgebung.
Fazit
Beim Holzwurm handelt es sich um die Larve des Gemeinen Nagekäfers. Sie befällt verbautes Holz mit einer hohen Feuchtigkeit, insbesondere Splintholz, und verursacht große Schäden an der Substanz. Zu erkennen ist der Holzwurm an den typischen Bohrlöchern, die entstehen, wenn er durch das Holz regelrechte Gänge frisst. Auch das Vorhandensein von Holzmehl stellt einen Hinweis für einen Befall dar. Wenn Sie Holzwürmer in Ihrem Haus erkannt haben oder vermuten, hilft eine professionelle Fachkraft, die Schädlinge effektiv zu bekämpfen. Sie finden auf dieser Seite Adressen und Kontaktdaten von Fachbetrieben in Ihrer Nähe.