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Holzwurm bekämpfen: Welche Mittel stehen zur Verfügung?

Schaedlingsvernichtung.de Team
Verfasst von Schaedlingsvernichtung.de Team
Zuletzt aktualisiert: 31. Mai 2021
Lesedauer: 8 Minuten
Manche Chemikalien zur Holzwurmbekämpfung greifen die Holzstruktur an © IPumbalmages / istockphoto.com

Was sind Holzwürmer?

Holzwurm ist die gängige Bezeichnung für die Larve des Gemeinen Nagekäfers, die Trockenholz mit hohem Feuchtigkeitsgehalt befällt und dabei weiches Frühholz bevorzugt. Neben dem Hausbock und dem Splintholzkäfer stellt der Gemeine Nagekäfer einen der meist verbreiteten Holzschädlinge dar.

Bei einem großen Befall lohnt es sich, professionelle Hilfe mit der Bekämpfung von Holzwürmern zu beauftragen
Manche Chemikalien zur Holzwurmbekämpfung greifen die Holzstruktur an © IPumbalmages / istockphoto.com

Den Holzwurm rechtzeitig zu erkennen ist wichtig, um ihn erfolgreich zu vernichten, bevor er großflächige Schäden verursacht. Lesen Sie in den folgenden Abschnitten, wie Sie die Nagekäfer in der Wohnung bekämpfen.

Wie gefährlich sind Holzwürmer für das Haus?

Wer Holzwürmer im Haus bekämpfen möchte, kann zuerst preiswerte und einfache Hausmittel ausprobieren, bevor er teure, professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Danach sollte mit dem Papiertest kontrolliert werden, ob alle Larven wirklich verschwunden sind. Indem schwarzes Papier unter die betroffenen Gegenstände gelegt und nach einigen Tagen das Vorhandensein von Bohrmehl geprüft wird, lassen sich überlebende Holzwürmer aufspüren. Ist der Test positiv, sollten Sie sich an einen erfahrenen Schädlingsbekämpfer wenden.

Welche Schäden verursachen Holzwürmer?

Die Larven der Holzschädlinge zerstören das Holz, indem sie mit ihren Kauwerkzeugen Tunnel durch das Material fressen. Dabei bewegen sie sich im Inneren des Holzes, sodass sie jahrelang ungestört arbeiten können, bevor sie bemerkt werden. Bei tragenden Elementen wie Balken und Holztreppen können Holzwürmer solche Schäden einrichten, dass sogar die Statik gefährdet sein kann. Auch bei Möbeln und Parkettböden können sie das Holz dermaßen aushöhlen, dass nur die Oberfläche übrig bleibt und eine Entsorgung unausweichlich ist.

Wie kann man Holzwürmer bekämpfen?

Sowohl chemische Mittel als auch biologische Maßnahmen helfen, den Holzwurm zu bekämpfen. Besonders bei chemischen Mitteln wie Borsalz, Ammoniakwasser und Alkohol sollten Sie jedoch sorgfältig zwischen Nutzen und Schaden abwägen. Je nach Holzart und Lack greifen diese Stoffe nämlich das Material an.

Welche Hausmittel helfen gegen Holzwürmer?

Ein preiswertes Hausmittel um die Schädlinge im Holz zu bekämpfen stellt Essigessenz dar. Wenn Sie alle Bohrlöcher mit einer Spritze damit füllen, werden Sie die Holzwürmer mit großer Wahrscheinlichkeit los, da die Säure die Schädlinge tötet. Eine weitere, einfache Maßnahme zur Beseitigung von Holzwürmern besteht darin, Eicheln in den befallenen Räumen zu streuen. Die Larven werden vom Geruch gelockt und besiedeln die Früchte. Indem Sie die durchlöcherten Eicheln immer wieder entfernen, bekämpfen Sie die Holzwürmer nachhaltig und ohne den Einsatz von Chemikalien. Allerdings erfordert diese Strategie Geduld und Sorgfalt.

Borsalz ist ein weiterer Tipp, um die Holzwürmer biologisch zu bekämpfen. Anders als Essigessenz dringt es nicht in die Gänge der Larven ein. Indem Sie es aber auf die Oberfläche des befallenen Holzes streuen, sorgen Sie dafür, dass der ausfliegende Nagekäfer mit dem Salz in Berührung kommt und stirbt, bevor er sich reproduzieren kann. Die Wirkung von Nützlingen wie Spinnen und Schlupfwespen gegen Holzwürmer ist dagegen nicht besonders groß, da die Insekten selten alle Larven beseitigen.

Wie kann man den Holzwurm mit Hitze bekämpfen?

Die Holzwurmlarven bestehen vor allem aus Eiweiß, das bei großer Hitze zerrinnt. Schon 55 Grad Celsius reichen, um die Struktur der Moleküle zu zersetzen und die Holzwürmer in Ihren Möbeln zu bekämpfen. Diese Temperatur erreichen Sie, indem Sie befallene Schränke, Kommoden und Truhen in schwarze Plastikfolie wickeln und sie an einem warmen Sommertag in die Sonne stellen. Wenn Sie eine Sauna besitzen, ist auch ein einstündiger Saunagang ausreichend.

Holzwürmer im Parkett bekämpfen Sie, indem Sie den Raum auf 22 bis 24 Grad heizen und für eine Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent sorgen. Diese Parameter entsprechen nicht den optimalen Bedingungen der Larven, die sich in der feindlichen Umgebung nicht weiter entwickeln. Die Methode funktioniert auch, um Holzwürmer im Dachstuhl oder im Fachwerk zu bekämpfen, sowie bei anderen Holzgegenständen, die nicht bewegt werden können. Sie wirkt jedoch über eine längere Zeit, anstatt die Holzwurmlarven sofort zu vernichten.

Welche chemischen Mittel gibt es zur Holzwurmbekämpfung?

Ammoniakwasser, auch Salmiakgeist genannt, ist eine probate Lösung, um Holzwürmer zu bekämpfen. Dabei sollten Sie eine flache Schüssel auf die befallenen Möbel stellen und sie in Plastikfolie wickeln. Indem die Larven giftiges Ammoniak einatmen, sterben sie schnell ab. Alternativ können Sie wie bei der Essigessenz den Salmiakgeist in die Löcher tropfen lassen. Eine ähnliche, toxische Wirkung auf die Schädlinge hat auch Isopropanol (reiner Alkohol), der ebenfalls zur Holzwurmbekämpfung auf die gleiche Art verwendet werden kann.

ACHTUNG! Bei Ammoniakwasser handelt es sich um eine ätzende Flüssigkeit. Das Einatmen von Ammoniakdämpfen kann die Atemwege schwer beschädigen. Eine erhöhte Konzentration von gasförmigem Isopropanol in der Luft bedeutet dagegen eine Explosionsgefahr. Arbeiten Sie daher bei der Beseitigung der Holzschädlinge am besten  im Freien oder sorgen Sie für eine ordentliche Lüftung der Räumlichkeiten. Beachten Sie außerdem, dass sich Laubhölzer durch Salmiakgeist verfärben können.

Im Handel finden Sie weitere Produkte wie Sprays oder Lösungen auf Wasserbasis, um die Holzwürmer chemisch zu bekämpfen, die mit einem Pinsel auf die betroffenen Stellen aufgetragen beziehungsweise gesprüht werden. Allerdings sollten Sie nur Produkte mit dem Blauen Engel einsetzen, um Ihre Gesundheit zu schützen. Alle anderen Insektizide sollten nur im Notfall und von professionellen Schädlingsbekämpfern verwendet werden.

Wie bekämpft ein professioneller Schädlingsvernichter den Holzwurm?

Professionelle Schädlingsbekämpfer nutzen meist thermische Methoden, um die Holzwürmer zu bekämpfen. Dabei wird der Raum über mehrere Stunden mit Hilfe eines speziellen Wärmeofens auf 55 Grad erhitzt, sodass alle Larven und Insekten absterben. Eine teure, aber wirksame Alternative zur thermischen Schädlingsbekämpfung stellt die Begasung dar. Das betroffene Haus wird luftdicht verpackt, anschließend strömt giftiges Sulfurylfluorid in die Umgebung, das schon bei einer Temperatur von 20 Grad die Holzwürmer zuverlässig tötet.

Was kostet die Holzwurmbekämpfung?

Einfache Maßnahmen zur Holzwurmbekämpfung, wie die Streuung von Eicheln, das Beträufeln der Löcher mit Essigwasser oder Alkohol und das Einpacken der Möbeln in Plastikfolie sind mit weniger als zehn Euro beziehungsweise sogar kostenlos realisierbar, wenn Sie die Eicheln unterwegs sammeln. Gift gegen Holzwürmer kostet im Fachhandel zwischen zehn und zwanzig Euro für eine Flasche beziehungsweise eine Dose. Ein Kilogramm Borsalz ist in Fachgeschäften oder im Internet für 15 bis 20 Euro zu haben.

Professionelle Methoden zur Holzwurmbekämpfung sind deutlich teurer. Die Kosten für eine thermische Behandlung richten sich nach der Größe des befallenen Objekts, fangen jedoch ab circa 600 Euro an. Noch kostspieliger ist eine professionelle Begasung, deren Preis im vierstelligen Bereich liegt. Allerdings spricht der hohe Wirkungsgrad dieser Methoden für die fachmännische Hilfe, insbesondere bei einem von Experten nachgewiesenen Befall der Bausubstanz, wenn günstigere Lösungen schon gescheitert sind.

Wie kann man Holzwürmern im Haus vorbeugen?

Holzwürmer fühlen sich nur in kühlen und feuchten Räumen wohl. Die Larven benötigen zu ihrer Entwicklung eine Holzfeuchtigkeit von mehr als zehn Prozent und eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent. In konstant beheizten Räumen werden diese Werte jedoch unterschritten, sodass bereits das regelmäßige Heizen ein wirksames Mittel zur Holzwurmbekämpfung darstellt. Bei Gartenmöbeln, die regelmäßig Feuchtigkeit ausgesetzt sind, empfiehlt sich eine Imprägnierung, um das Holz trocken zu halten. Weiterhin sollten auch Holzscheite für den Kamin nie direkt auf dem Boden liegen, sondern immer auf einer Plastikfolie, damit sie nicht feucht werden.

Fazit

Die Larven von Holzwürmern ernähren sich von Trockenholz und zerstören seine Struktur. Um Holzwürmer zu bekämpfen haben sich bei kleinen Befallen Hausmittel, wie die Streuung von Eicheln oder das Füllen der Bohrlöcher mit Essigessenz, Ammoniakwasser oder Alkohol bewährt. Auch Hitze hilft gegen Holzwürmer, da sie die Larven tötet. Regelmäßiges Heizen und Lüften stellt eine wirksame Methode dar, um Holzwürmer in Dachböden, Kellern und Treppen zu bekämpfen und vorzubeugen. Sind nach der Anwendung dieser Maßnahmen immer noch Larven vorhanden, sollten Sie professionelle Hilfe kontaktieren. Auf diesem Portal finden Sie Telefonnummern und Adressen von erfahrenen Fachbetrieben, die Ihnen gerne kostenlose und unverbindliche Angebote zur Holzwurmbekämpfung zukommen lassen.

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