Wenn die Tage wieder wärmer werden, werden auch Zecken wieder aktiver – und damit steigt für Menschen, die sich gerne im Freien aufhalten, die Infektionsgefahr. Die Gefahr durch Zecken wird häufig überschätzt, kann jedoch schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Erfahren Sie bei Schaedlingsvernichtung.de alles über Infektionskrankheiten, die durch Zecken übertragen werden!
Zecken gehören zu der Ordnung der Milben, die bekannteste Art wird auch als „Gemeiner Holzbock“ bezeichnet. Sie lassen sich von Grashalmen und Gehölzen auf den Wirt fallen. Durch ihre Mundwerkzeuge können die Zecken die Haut von Menschen oder Tieren an einer geeigneten Stelle durchstechen und das Blut saugen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung beißen Zecken also nicht, sondern stechen zu – und das kann Folgen haben: Über den Speichel der Spinnentiere können gefährliche Erreger auf den Wirt, also den Menschen oder das Tier, übertragen werden.
Welche Infektionskrankheiten können durch Zecken übertragen werden?
Zu den gefährlichsten Kranken, die durch den Stich einer Zecke ausgelöst werden können, gehören die Borreliose und die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, kurz FSME.
Borreliose durch Zeckenstiche
Die Lyme-Borreliose wird durch die sogenannten Borrelien ausgelöst, die sich im Darm einiger Zecken befinden. Etwa zehn Prozent bis 35 Prozent der Zecken tragen diese Erreger in sich – die Zecke muss sich erst selbst anstecken, um die Erreger aufzunehmen. Bei etwa einem bis sechs Prozent aller Zeckenstiche wird die betroffene Person infiziert, allerdings folgt nicht aus jeder Infektion auch eine ausbrechende Erkrankung. Die Inkubationszeit zwischen dem Stich und dem Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen fünf und dreißig Tagen. Diese recht lange Zeitspanne hat zur Folge, dass viele Menschen die Symptome nicht mit dem Zeckenstich in Verbindung bringen. Während die Krankheit zu Beginn noch gut behandelt werden kann, kann es ohne frühzeitige Behandlung zu schweren Spätfolgen kommen: Je länger mit der Therapie gewartet wird, desto besser können sich die Erreger im Körper verteilen. Als erstes Symptom ist die lokal begrenzte Rötung der Haut auffällig. Wird die Behandlung in diesem Stadium nicht begonnen, kann es im weiteren Verlauf zu einem Schwächegefühl, Gelenk- und Gliederschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen und langfristig sogar zu einer Hirnhautentzündung kommen. Auch Organschäden sowie chronische Hautveränderungen sind möglich, wenn sich die Erreger ausbreiten. Gerade für Kinder und für schwangere Frauen ist die Borreliose gefährlich. Kinder werden häufig mit den Wirkstoffen Ceftriaxon oder Penicillin G behandelt, Erwachsene erhalten Tabletten mit dem Wirkstoff Doxycyclin.
Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)
Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist vor allem im Süden Deutschlands verbreitet. Diese Erreger werden ebenfalls über den Speichel der Zecken übertragen – eine Ansteckung ist bei jeder 100. bis 1000. Zecke möglich. Auch bei der FSME äußern sich klassische Grippesymptome: Mit Übelkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen beginnt das Virus noch recht harmlos. In vielen Fällen folgt auf diese Symptome eine beschwerdefreie Zeit, nach der es zu Fieber, Krampfanfällen oder Lähmungen kommen kann. Bei etwa zehn Prozent der Erkrankungen kommt es zu einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. Bei sehr schweren Erkrankungen kann das Virus langfristig zu Depressionen, Konzentrationsschwächen und Nervenschäden führen. Etwa ein Prozent der Infektionen verlaufen sogar tödlich.
Wie Sie sich vor Virusinfektionen durch Zecken schützen können
Gerade Kinder und schwangere Frauen sollten daher vor den gefährlichen Zeckenstichen geschützt werden. Die Zecken sind etwa von März bis Herbst aktiv und können schon ab acht Grad Celsius gefährlich werden. Wer sich in dieser Zeit viel im Freien aufhält, sollte daher vorbeugende Maßnahmen treffen.
Wer sich viel in Wäldern und auf Wiesen aufhält, sollte möglichst dicht schließende Kleidung tragen. Die Kleidung sollte nach dem Ausflug sofort gewechselt werden. Der Körper sollte außerdem sorgfältig nach Zecken abgesucht werden – geschieht das schnell genug, kann die Zecke häufig noch entfernt werden, bevor sie zugestochen hat. Die Zecken suchen besonders Stellen wie die Ohren, die Achseln, die Knie- und Armbeugen und die Hände und Füße. Wird eine Zecke entdeckt, die bereits zugestochen hat, sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden. Treten in den folgenden Tagen grippeähnliche Symptome auf oder rötet sich die Haut um die Einstichstelle, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Gegen Borreliose gibt es leider nach wie vor keine Impfung – vorbeugende Maßnahmen und die richtige Handhabung eines Zeckenstichs sind hier essenziell. Wer viel im Freien unterwegs ist oder in südlichen Regionen Deutschlands oder Alpenländern unterwegs ist, kann sich gegen FSME impfen lassen. Diese Impfung muss alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.